Über 30 Mio. SIM-Karten
Österreicher nutzen rund 6 internetfähige Geräte

- Das mobile Datenvolumen in Österreich ist auf 5,5 Milliarden Gigabyte gestiegen - das 30-fache im Vergleich zu vor zehn Jahren.
- Foto: Foto: diego.cervo/panthermedia
- hochgeladen von Sarah Schütz
Die Digitalisierung in Österreich schreitet voran: Fast jede Österreicherin und jeder Österreicher besitzt ein Smartphone und nutzt durchschnittlich sechs digitale Geräte. Für welche Einsätze die mobilen Geräte verwendet werden, hat eine aktuelle Erhebung des Forums Mobilkommunikation (FMK) herausgefunden.
ÖSTERREICH. "Österreich gehört mit der Infrastruktur und der Nutzung zu den führenden Nationen, was Mobilfunk betrifft", betonte Mario Paier, Präsident des FMK und Head of Strategy and Technology bei Hutchison Drei Austria bei der Pressekonferenz am Donnerstag. Laut den präsentierten Daten sind derzeit 30 Millionen SIM-Karten in Österreich aktiv, wovon mehr als 50 Prozent für IoT (Internet of Things) genutzt werden – also für die Kommunikation zwischen Maschinen. Von den verbleibenden etwa 14 Millionen SIM-Karten für private Nutzerinnen und Nutzer befinden sich rund drei Viertel in Smartphones, während ein Viertel für Internet zu Hause in Routern verwendet wird.
Die Datenvolumina in den Mobilfunknetzen steigen weiterhin an. Im vergangenen Jahr wurden rund 5,5 Milliarden Gigabyte übertragen. "Diese Datennutzung ist in Österreich verglichen mit anderen Ländern pro Nutzerin und Nutzer enorm hoch", erklärte Paier. Etwa 70 Prozent dieser Datenvolumina entfallen auf die "Internet zu Hause"-Produkte. Fast 40 Prozent der gesamten Datenvolumina werden bereits über 5G übertragen, der Rest über 4G. "Ohne 5G wären die Netze längst an der Kapazitätsgrenze", erklärte Paier.
Gleichzeitig sind die klassischen Gesprächsminuten über Mobilfunknetze rückläufig. Dies liegt vor allem an der zunehmenden Nutzung von Messaging-Diensten und sozialen Medien für Telefonie, die in den Statistiken der Mobilfunkbetreiber nicht erfasst werden können.

- Das mobile Datenvolumen in Österreich ist auf 5,5 Milliarden Gigabyte gestiegen - das 30-fache im Vergleich zu vor zehn Jahren.
- Foto: Foto: diego.cervo/panthermedia
- hochgeladen von Sarah Schütz
Netzabdeckung von 5G bei 96 Prozent
Die Infrastruktur wird kontinuierlich ausgebaut. 2024 gab es in Österreich 19.175 Mobilfunkstationen, etwa 40 Prozent davon auf gemeinsam genutzter Infrastruktur mehrerer Betreiber. Der Zuwachs betrug innerhalb eines Jahres etwas mehr als 300 Stationen, die vorrangig zur Abdeckungsverbesserung in ländlichen Regionen errichtet wurden. Die Bevölkerungsabdeckung mit 5G liegt mittlerweile bei 96 Prozent.
Trotz der steigenden Datenmenge und des Netzausbaus bleiben die Emissionen gering. "Die höchsten gemessenen Werte lagen bei einem Prozent des festgelegten Grenzwertes", berichtete Paier. Im Laufe dieses Jahres werden weitere Messungen durch die Fernmeldebehörde durchgeführt.
Nach Whatsapp und Telefonieren folgt Weckerfunktion
FMK-Geschäftsführerin Margit Kropik präsentierte die Ergebnisse des aktuellen Mobilfunkbarometers, einer repräsentativen Umfrage aus dem April 2025 mit 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. "Fast alle Befragten besitzen ein Smartphone, und durchschnittlich hat jede und jeder in Österreich sechs internetfähige Geräte zur Verfügung", so Kropik. Dabei nutzen die Österreicherinnen und Österreicher ihre digitalen Geräte hauptsächlich für Bankgeschäfte - acht von zehn erledigen ihre Bankgeschäfte vorwiegend digital. Etwa jede und jeder Zweite streamt, shoppt oder nutzt Online-Behördenwege.
Bei den Smartphone-Anwendungen führt WhatsApp mit 91 Prozent Nutzung die Liste an. Überraschend hoch ist auch die Bedeutung der Weckerfunktion: Acht von zehn Österreicherinnen und Österreichern starten mit dem Smartphone in den Tag. Fotografieren und SMS versenden gehören ebenfalls zu den häufig genutzten Funktionen, wobei letzteres vor allem bei der älteren Bevölkerung beliebt ist.

- Margit Kropik und Mario Paier bei der Präsentation des neuen FMK-Mobilfunk Barometers.
- Foto: FMK
- hochgeladen von Adrian Langer
8 von 10 erledigen Bankgeschäfte vorwiegend digital
Zur Digitalisierung generell sehen die Befragten vor allem Vorteile für Wissenschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Gesundheit. Beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) profitieren nach Einschätzung der Befragten insbesondere Wissenschaft, Wirtschaft und das Gesundheitswesen. Bedenken gibt es jedoch bei beiden Themen hinsichtlich der Entwicklung des Datenschutzes und der Privatsphäre. "Hier gibt es noch Handlungsbedarf, wahrscheinlich auf der Regulierungsseite, auf jeden Fall auch auf der Kommunikationsseite", so Kropik.
Erfreulich ist auch, dass etwa die Hälfte aller Befragten angibt, noch keine negativen Erfahrungen im Netz gemacht zu haben. Dies deutet darauf hin, dass viele Nutzerinnen und Nutzer bereits sensibilisiert sind und mit Informationen im Internet verantwortungsvoll umgehen.
Beim Thema Handyverbot in Schulen, das seit 1. Mai in Kraft ist, zeigt sich ein Generationsunterschied: Während ältere Befragte das Verbot mehrheitlich befürworten, fordern jüngere Menschen eine Einbeziehung der Geräte in den Unterricht. Auf MeinBezirk-Nachfrage stellte der FMK seine Position klar: "Wir stehen auf dem Standpunkt, dass jede Schule am besten selbst weiß, wie ihre Situation vor Ort ist. Die Schüler müssen damit umgehen lernen, aber auch die Eltern bräuchten einen Handyführerschein."
Das könnte dich auch interessieren:



Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.