Lauterzeugung im Ultraschallbereich
Pflanzen haben keine Gefühle

Eine aktuelle Studie wurde von der Fleischlobby verwendet, um die Behauptung Pflanzen würden Schmerz empfinden zu stützen. Die Forschenden stimmen dem nicht zu.
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Eine aktuelle Studie zur Lauterzeugung von Pflanzen heizte die Debatte um das Schmerzempfinden von Pflanzen wieder an. Die Forschenden in Israel kamen zu dem Schluss, dass durch Hohlraumbildung Bläschen platzen, wodurch Geräusche im Ultraschallbereich entstehen. Die Fleischlobby tat das sogleich als "Schrei" ab und meinte, es sei ebenso grausam Pflanzen wie Tiere zu essen.

ÖSTERREICH. Wer sich vegan ernährt, hat dieses Argument gegen den Verzicht auf tierische Produkte schon vielfach gehört: Pflanzen fühlen auch Schmerz! Das stimmt aber nicht. Pflanzen verspüren zwar Reize, aber haben kein subjektives Empfinden. Das Forschungsteam selbst hatte ebenso nie behauptet, dass die Pflanzen schreien oder Leid empfinden würden.

Geräusch im Ultraschallbereich

Entdeckt wurde, dass durch die sogenannte "Kavitation" oder auch "Hohlraumbildung" Plopp-Geräusche im Ultraschallbereich entstehen. Aufgrund des Druckabfalls im Gefäßsystem der Stängel wegen der Kavitation würden Bläschen zerplatzen, die diesen Laut erzeugen. Für Menschen ist das nicht zu hören. Um tatsächlich Gefühle bewusst wahrnehmen zu können, müssen Lebewesen, wie es bei mensch und Tier der Fall ist, über ein zentrales Nervensystem verfügen. Das muss sich durch den ganzen Körper ziehen und Reize weiterleiten und im Zentrum verarbeiten. Dann muss eine Reaktion mit bewusster Intention ins Rollen gebracht werden. Nur wenn das geschieht, kann ein Lebewesen Schmerz oder Leid wahrnehmen. Das können Menschen und Tiere – auch Insekten–, Pflanzen aber nicht.

Tiere, wie Kühe und Insekten, empfinden hingegen ganz klar bewusste Gefühle wie Schmerz und Leid.
  • Tiere, wie Kühe und Insekten, empfinden hingegen ganz klar bewusste Gefühle wie Schmerz und Leid.
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"Die Reaktionsfähigkeit von Pflanzen ist dabei so eingeschränkt, dass ihnen eine bewusste Wahrnehmung von Leid nicht helfen würde. Bewusstsein ist aber energetisch aufwendig und hat also einen hohen Preis, der einen entsprechenden Vorteil voraussetzt, um sich in der Evolution durchsetzen zu können. Alle diese Argumente führen zu dem Schluss, dass Bewusstsein bei Pflanzen äußerst unwahrscheinlich ist", so Martin Balluch, Obmann des Verein gegen Tierfabriken (VGT) in einer Aussendung.

Wer jetzt immer noch der Meinung ist, dass Pflanzen leiden, wenn man sie isst, sollte nicht nur von ihrem Konsum, sondern auch dem von Fleisch absehen. Denn an die Tiere werden deutlich mehr Pflanzen verfüttert, als daraus Fleisch für Menschen gemacht wird. Ernährt man etwa ein Rind bis zur Schlachtung, so gehen 98,1 Prozent der durch die Pflanzen gewonnenen Kalorien verloren, schreibt der VGT. 

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