Fokus auf Vulnerable
Top-Virologin gegen „kreuz und quer testen“
Die Virologin und Gecko-Mitglied Elisabeth Puchhammer-Stöckl fordert ein Umdenken bei der Teststrategie. Jeden zweiten Tag testen reiche aufgrund der hoch ansteckenden Omikron-Variante nicht mehr aus.
ÖSTERREICH. Am Mittwoch wurden nach den umfangreichen Testungen nach den Weihnachtsfeiertagen noch nie so viele Neuansteckungen gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen ist auf 17.006 geklettert. "Diese Zahlen sind seit 14 Tagen prognostiziert und daher keine Überraschung," kommentierte Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) beim Ministerrat am Mittwoch. Weitere Verschärfungen seien nicht nötig, weil die Auslastung der Intensivstation derzeit bei zwölf Prozent liege. Der Weg aus der Pandemie bleibe die Impfung, bekräftigte Mückstein.
Nach Kritik an den neuen Quarantänen-Regeln durch den IHS-Gesundheitsökonom Thomas Czypionka, wonach die Lockerungen dazu führen, dass sich die Schulen quasi alle selbst schließen,", schlägt nun Elisabeth Puchhammer-Stöckl, Leiterin des Zentrums für Virologie der MedUni Wien, eine Änderung bei der Teststrategie vor.
Fokus auf Vulnerable Gruppen
Aus ihrer Sicht sollte die Strategie „eher auf vulnerable Gruppen“ fokussieren, dass man diagnostiziert und freitestet, „aber nicht jeden kreuz und quer testet, der sich dann sicher fühlt, aber dann möglicherweise hochinfektiös ist“, sagte sie in der Sendung „Milborn“ in Puls4.
"Heute getestet, morgen Superspreader"
„Das Virus vermehrt sich so schnell, dass wenn Sie einen Test gestern in der Früh gehabt haben, Sie nicht sicher sein können, ob Sie nicht heute ein Superspreader sind“, argumentierte Puchhammer-Stöckl angesichts der Omikron-Variante. Aufgrund der raschen Zunahme an Infektionen ginge sich das mit der Zeit nicht mehr aus, „dass man sagen kann, man ist jetzt zwei Tage sicher“.
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