Diskussion

Wie ernähren wir uns morgen?

Spannende Einblicke in die Ernährung der Zukunft bot am 5. November eine Diskussionsrunde in der Bio-Sphäre in Ludersdorf.
Wo kommen unsere Lebens-Mittel her? Was ist gesund und was sollte man vermeiden? Und nicht zuletzt: Welchen Einfluss hat unsere Ernährung auf den Klimawandel? Ein Ernährungsmediziner (Meinrad Lindschinger), eine Biobäurerin (Maria Loidl, Biobauernhof Loidl), ein Wissenschaftler (Johannes Haas, FH Joanneum) und ein Gastronom (Gottfried Lagler, Solar Café Pizzeria Figaro) diskutierten am 5. November in der Bio-Sphäre in Ludersdorf darüber, wie wir uns (künfig) ernähren (sollten). „Gesund, billig und viel geht nicht“, war Gottfried Lagler überzeugt. Der Gastronom hat sein Restaurant „Figaro“ schon vor 25 Jahren vorwiegend auf Bio umgestellt. Er schwört auf die positiven Eigenschaften von Sprossen, die alle Vitalstoffe und Spurenelemente für ein gesundes Leben enthalten würden. Der Ernährungsmediziner Meinrad Lindschinger setzte auf bedarfsangepasste Ernährung mit individuell angepassten Nahrungsmitteln. Lindschinger bezweifelte, dass die Bio-Landwirtschaft das Potenzial hätte, alle Menschen zu ernähren; eine These, die im Publikum Rupert Matzer, der Geschäftsführer der Biosphäre, energisch bestritt. Den Weg Richtung Bio-Landwirtschaft bestritt Maria Loidl mit ihrem Mann Fritz schon vor 34 Jahren, als sie, bedingt durch eine Spritzmittelvergiftung von Fritz Loidl, ihren Bauernhof in Kaindorf bei Hartberg auf Bio umstellten. Der Wissenschaftler Johannes Haas, der sich auf der FH Joanneum mit alternativen Ernährungsformen beschäftigt, appellierte an die Vernunft der Menschen. „Wir entscheiden heute, wie und was wir morgen essen“, sagte er und zählt dabei vor allem auf die jungen Leute, die bereit wären alte Verhaltensweisen zu hinterfragen.
Engagierte Stellungnahmen aus dem Publikum rundeten die überaus interessante Veranstaltung ab, die Gerwald Hierzi, dem Leiter der Kulturabteilung der Stadt Gleisdorf, moderiert wurde.

Text und Bilder: Gastautor Helmut Römer