Mehr Lebensmittelverschwendung
WWF fordert Halbierung der Lebensmittel-Abfälle bis 2030

Am 2. Mai wird gegen die Verschwendung von Lebensmitteln gekämpft. Die Pandemie heizte diesen Trend der Verschwendung weiter an. | Foto: Pixabay/dbreen (Symbolbild)
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  • Am 2. Mai wird gegen die Verschwendung von Lebensmitteln gekämpft. Die Pandemie heizte diesen Trend der Verschwendung weiter an.
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Die Pandemie sorgte in der Nahrungsmittelindustrie für fehlende Planbarkeit, verändertes Konsumverhalten und Lieferengpässe. Als Folge vergrößerte sich das Problem der Lebensmittelverschwendung. Von Jahresbeginn bis 2. Mai landen rechnerisch alle Lebensmittel im Müll, wie aus einem aktuellen Bericht der Umwelt-NGO WWF hervorgeht. Die Bundesregierung müsse daher einen nationalen Aktionsplan gegen Lebensmittelverschwendung mit verbindlichen Reduktionszielen für die Produzenten erarbeiten, so die Forderung der Umwelt-NGO.

ÖSTERREICH. Jährlich gehen in Österreich rund eine Million Tonnen genießbarer Lebensmittel entlang der Lebensmittel-Lieferkette verloren. Es brauche eine intensivere Vernetzung zwischen den Betrieben, um neue Vertriebswege zu finden. Denn häufig liege das Problem bei den komplexen Lieferketten, die sich als "Achillesferse" in der Krise entpuppt haben, sagte Olivia Herzog, WWF-Programm-Managerin für nachhaltige Ernährung, bei einer Online-Pressekonferenz anlässlich des Tages der Lebensmitttelrettung am 2. Mai.

Zahlreiche Landwirte konnten ihre für die Gastronomie produzierten Erdäpfeln nicht einfach an Privatkunden verkaufen, da diese nur zur Zubereitung von Pommes gedacht waren, nannte Cornelia Diesenreiter, Geschäftsführerin vom Wiener Start-Up "Unverschwendet", als Beispiel. Den Herausforderungen einer wachsenden Weltbevölkerung könne man nur durch effizienten Umgang mit Überschüssen begegnen und nicht durch eine Intensivierung der Landwirtschaft. Laut Diesenreiter sei eine zentrale Anlaufstelle für Betriebe notwendig, bei denen man Überschüsse melden könne und diese dann "kurzfristig in andere Vertriebskanäle weiterleiten". 

Damit gute Lebensmittel eine zweite Chance erhalten, wurde genussfähiges Essen an Sozialorganisationen wie die Tafeln des Roten Kreuzes gespendet | Foto: ÖRK
  • Damit gute Lebensmittel eine zweite Chance erhalten, wurde genussfähiges Essen an Sozialorganisationen wie die Tafeln des Roten Kreuzes gespendet
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Mehr regionale Produkte in Zukunft

Während sich der Verderb 2020 vervierfacht hat, geht Großhändler Herwig Gruber, Geschäftsführer von Kastner, für 2021 sogar von einer Steigerung aus. Viele Waren, die kurz vor der Pandemie gekauft wurden, näheren sich nun dem Ablaufdatum. Auf der anderen Seite habe die Pandemie eindrucksvoll die Abhängigkeit von ausländischen Lieferanten gezeigt. Grenzschließungen verursachten wiederum Engpässe von beispielsweise Teigwaren aus Italien.

Als Lehre der Krise wolle man mehr auf österreichische Lieferanten setzen sowie mehr Bioprodukte einsetzen, so der Lebensmittelgroßhändler. Bestimmte Produkte für die Gastronomie müsse man aber aus dem Ausland beziehen. Die Krise hat nach Angaben des Unternehmers aber auch dazu geführt, dass Vertriebssysteme optimiert wurden. Es seien zumindest kaum Lebensmittelabfälle produziert worden, genussfähiges Essen sei karitativen Zwecken zu Gute gekommen.

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Am 2. Mai wird gegen die Verschwendung von Lebensmitteln gekämpft. Die Pandemie heizte diesen Trend der Verschwendung weiter an. | Foto: Pixabay/dbreen (Symbolbild)
Damit gute Lebensmittel eine zweite Chance erhalten, wurde genussfähiges Essen an Sozialorganisationen wie die Tafeln des Roten Kreuzes gespendet | Foto: ÖRK

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