Black Friday am 24. November
Zwischen Konsum-Kritik und Sparpotenzial
Black Friday, Black Week oder Black Month: Im November sollen zahlreiche Angebote und Rabatte dazu verführen, dem Kaufrausch zu verfallen. Wer etwa Polster, einen neuen Fernseher oder die Wintergarderobe erneuern will, schlägt am besten am Freitag, den 24. November zu. In Zeiten des Überkonsums sollte, aber jeder Kauf gut überlegt sein und nur gekauft werden, was auch gebraucht wird.
ÖSTERREICH. Seinen Ursprung hat der "Black Friday" im Jahr 1966. Woher genau er seinen Namen hat, ist nicht eindeutig. Eine der Theorien ist, dass die Polizei von Philadelphia dem Tag nach dem Erntedankfest (im Englischen: "Thanksgiving") den Namen gegeben hat, weil der Käuferansturm und daraus resultierende Verkehrsstaus, die Straße "schwarz" machten. Über die Jahre schaffte es der Rabatttag auch nach Österreich. Seitdem nehmen immer mehr Geschäfte an der Aktion teil.
Von Markennamen und schwarzen Wochentagen
Nicht überall heißt es aber auch "Black Friday", weil es sich dabei um einen Markennamen handelt, für dessen Verwendung man zahlen müsste. So kommt der Tag in allen möglichen Farben daher, sei es grün, orange oder rot, aber eines haben sie alle gemeinsam: Es wird mit großen Rabatten um sich geworfen.
Nicht zu verwechseln, ist der Black Friday mit dem deutschen "Schwarzen Freitag". Letzterer wird in Europa mit dem historischen Börsencrash 1929 verbunden. In den USA fiel dieser Tag aufgrund der Zeitverschiebung auf einen Donnerstag und ist dort als "Black Thursday" bekannt.
Billig, aber nicht gratis
Mit diesen Rabatten wird vor allem der Konsum befeuert. Dabei darf nicht vergessen werden, dass auch günstige Produkte immer noch Geld kosten und vor allem auch Ressourcen. Gekauft werden, sollte nur, was wirklich gebraucht wird. Selbst wenn ein Produkt um 80 Prozent billiger ist, könnte man sogar 100 Prozent vom Preis sparen, wenn man auf den Kauf überflüssiger Produkte verzichtet.
Von den Rabatten sollte man sich also nicht blenden lassen. Vieles ist nicht recyclebar und landet schlussendlich auf einer Mülldeponie. In der Vergangenheit wurde aufgedeckt, dass auch österreichischer Müll in Drittstaaten verschifft und dort deponiert wurde. Dort versinken ganze Ortsteile im Müll, werden Flüsse vergiftet und immer wieder andere toxische Nebenprodukte bei der Produktion achtlos entsorgt.
Am besten vorab überlegen, was man braucht und wo man es bekommen kann und dann zuschlagen. Neue Töpfe, Staubsauger oder Winterschuhe für die Familie können schnell ins Geld gehen. Da lohnt es sich bei Rabattaktionen, wie am Black Friday zuzuschlagen. Wer vorausplant, kann auch gleich für Weihnachten vorsorgen.
Nicht vergessen werden darf, dass ein Kauf Glücksgefühle auslöst. Diese sind aber nicht von Dauer. Die Euphorie lässt nach kurzer Zeit wieder nach, den Kauf hat man dann trotzdem Zuhause und merkt, dass man eigentlich darauf hätte verzichten können. Sogar Schuldgefühle oder innere Leere können die Folge sein. Nicht ohne Grund boomen Minimalismus und sogenannte "Capsule Wardrobes", die aus wenigen Teilen, die vielfach kombiniert werden können, bestehen.
Vier Fragen, die du dir vor dem Black Friday-Kauf stellen solltest:
- Brauch ich das wirklich?
- Gefällt es mir in fünf Jahren immer noch?
- Ist die Qualität gut genug, dass das Produkt lange Zeit hält?
- Würde ich es auch kaufen, wenn ich den vollen Preis bezahlen müsste?
Kannst du alle vier Fragen mit "Ja" beantworten, ist der Kauf eine gute Wahl und du wirst auch lange Zeit noch Freude daran haben.
Zu guter Letzt, sollte bei all der Kritik am Black Friday auch bedacht werden, dass es viele Menschen, etwa mit geringem Einkommen, auch auf Angebote wie diese angewiesen sind bzw. sich damit essentielle Dinge leisten können, die sonst ein tiefes Loch in die Geldbörse reißen würden.
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