Studienergebnis
Firmenautos als Speicher für Energiewende

Flottenverantwortliche in Unternehmen sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind bereit, ihre Firmen-PKW als Speicher zur Verfügung zu stellen, wie ein aktuelles Open-Innovation-Projekt des Klima- und Energiefonds zeigt. | Foto: Pixabay
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  • Flottenverantwortliche in Unternehmen sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind bereit, ihre Firmen-PKW als Speicher zur Verfügung zu stellen, wie ein aktuelles Open-Innovation-Projekt des Klima- und Energiefonds zeigt.
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Flottenverantwortliche in Unternehmen sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind bereit, ihre Firmen-PKW als Speicher zur Verfügung zu stellen, wie ein aktuelles Open-Innovation-Projekt des Klima- und Energiefonds zeigt. Projektleiterin Gertraud Leimüller ist überrascht, dass die Nutzung von Elektrofahrzeugen als temporärer Stromspeicher von 75 Prozent der Anwender und Anwenderinnen begrüßt wird.

ÖSTERREICH. Unser Land hat sich zum Ziel gesetzt, seine Stromversorgung bis 2030 zu 100 Prozent aus nachhaltigen Energiequellen zu beziehen. Einige erneuerbare Energiequellen sind jedoch wetterabhängig und unterliegen Schwankungen.

Abhilfe können Elektroflotten schaffen, die als Stromspeicher fungieren und mit Hilfe von kontrolliertem bidirektionalem Laden das Stromnetz stabilisieren können. Die Autobatterie wird also entweder zu jenen Zeitpunkten geladen, an denen es am günstigsten ist (gesteuertes Laden) oder die Batterie wird als Zwischenspeicher genutzt, indem Strom aus dem Netz entnommen und zur geeigneten Zeit wieder in das Netz zurückgespeist wird (bidirektionales Laden).

Um die Energiewende möglichst voranzutreiben, wurde im Projekt “Innovation Sandbox im Energiebereich der Nutzer und Nutzerinnen” des Klima- und Energiefonds in einem Open-Innovation-Prozess die Meinung von Bürgerinnen und Bürgern sowie Flottenverantwortlichen zur aktiven Beteiligung der E-Autos am Energiesystem erhoben.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler befürwortet das Projekt:

„Mit dem ‚Open-Innovation-Prozess‘ ermöglichen wir Interessensgruppen, Bürgerinnen und Bürgern, sich für eine erfolgreiche Energiewende einzubringen und aktiv mitzugestalten. Und der Handlungsauftrag ist klar: Wir müssen rein in die Erneuerbaren. Nur wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, gelingt es, unser Energiesystem nachhaltig und zukunftsfit zu machen.“

Projektergebnisse

Im Zuge des Projekts wurde ein Crowdsourcing-Prozess umgesetzt, um die Erwartungen, Bedürfnisse und Bedenken der Nutzerinnen und Nutzer zu ermitteln. Beim Projekt beteiligten sich 1.665 Menschen und reichten Spenden ein. Anschließend wurden mit ausgewählten Expertinnen und Experten konkrete Rahmenbedingungen und Handlungsempfehlungen entwickelt.

  • Die Bereitschaft zum kontrollierten bidirektionalen Laden ist als hoch einzustufen.

Mehr als 75 Prozent der Teilnehmenden können sich vorstellen, künftig gesteuertes und bidirektionales Laden in ihrer Organisation beziehungsweise in ihrem Unternehmen zu realisieren und sich aktiv zu beteiligen.

  • Der Klima- und Umweltschutz ist die wichtigste Motivation der Teilnehmenden.

Die Mehrheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen (über 85 Prozent) möchte einen positiven Beitrag zu Klima- und Umweltschutz leisten und ist daher motiviert, gesteuertes und bidirektionales Laden umzusetzen.

  • Den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen würde das Elektrofahrzeug ca. 8,5 Stunden pro Tag zur Verfügung stehen.

Unter idealen Voraussetzungen - das bedeutet unter anderem, dass ausreichend Be - und Entladeinfrastruktur sowie eine entsprechende Vergütung bereitgestellt werden - würden Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ihr E-Auto etwa 8,5 Stunden pro Tag zur Verfügung stellen und das vorzugsweise am Firmengelände oder am Parkplatz zu Hause.

Systemische Barrieren der Nutzerinnen und Nutzern

Eine noch nicht geklärte Frage behandelt die Batteriequalität: Wie wirkt sich gesteuertes und bidirektionales Laden auf die Batterie aus und wer haftet bei Schäden?

Außerdem ist die Verfügbarkeit von Ladeplätzen noch ein Problem. Hier stellt sich die Frage, wie sichergestellt wird, dass ausreichend erreichbare Ladeplätze vorhanden sind.

Zudem ist nicht bekannt, wer von gesteuertem und bidirektionalem Laden am stärksten profitiert und daher die Treiberrolle einnehmen sollte.

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