Weltweiter Chipmangel
Gebrauchtwagen so teuer wie nie
Autos, ob neu oder gebraucht, werden immer teurer. Aufgrund Lieferschwierigkeiten klettert der Wert von Gebrauchtwagen auf ein Allzeit-Hoch.
ÖSTERREICH. Da sich die Wartezeiten auf Neuwagen weiter verschlechtern, steigt im Gegenzug das Preisniveau bei Gebrauchtwagen. "Im Durchschnitt kostete ein Gebrauchtwagen im Oktober 24.502 Euro – das sind 774 Euro mehr als im Vormonat und sogar 3666 Euro mehr als vor einem Jahr. Damit erklimmen die Preise für gebrauchte Fahrzeuge ein erneutes Allzeithoch", teilt das Portal AutoScout24 mit.
Vor der Chipkrise hätte es 70 bis 80 Tage gedauert, bis das Auto wieder den Hof des Händlers verließ, dies habe sich halbiert. Wer sich für einen Neuwagen entscheide, müsse wiederum ein bis eineinhalb Jahre Wartezeit bis zur Auslieferung einkalkulieren.
Welche Klassen betroffen sind
Vor allem Kleinwagen und ältere Modelle zwischen fünf und 20 Jahren legten preislich zu. Die Ausgaben für Gebrauchtwagen stiegen damit auf einen neuen Höchstwert. Kompakte wurden um 2,6 Prozent teurer (19.128 Euro), obere Mittelklasseautos verteuerten sich um 2 Prozent auf 27.351 Euro. Geländewagen und SUVs (Durchschnittspreis: 31.630 Euro) sowie Mittelklassewagen (23.124 Euro) wurden um bis zu 1,5 Prozent teurer. Auch Sportwagen (63.593 Euro) verzeichnen einen markanten Preisanstieg. Weniger Geld kosteten Vans und Kleinbusse (-0,1 Prozent auf 21.239 Euro).
"Markt wie leer gefegt"
Der Markt für Gebrauchtautos bis 5.000, 6.000 Euro ist wie leergefegt", so Andre Eckert, Chef von Autoscout24 in Österreich. Gleichzeitig würden Gebrauchtautos länger gefahren, was wiederum die Werkstattpreise anziehen lasse. Eckert erwartet so schnell keine Entspannung. "Die Nachfrage bleibt hoch, das Angebot geht zurück", sagte er zur APA. Allein mit saisonalen Effekten lasse sich die aktuelle Entwicklung nicht erklären. "Zwar wird der Peak bei den Gebrauchtwagen-Preisen möglicherweise im Winter erreicht sein, doch ist der Stellenwert individueller Mobilität durch die Corona-Pandemie stark gestiegen. Dass auf den rasanten preislichen Anstieg ein ebensolcher Abstieg folgt, erscheint deshalb eher unwahrscheinlich", so seine Prognose.
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