VW präsentiert Lösung für Dieselmotoren mit Schummelsoftware

Volkswagen hat dem deutschen Kraftfahrbundesamt die konkreten technischen Maßnahmen für jene Turbodieselmotoren (EA 189) vorgestellt, die nur mit Hilfe einer Schummelsoftware Abgastests bestanden hatten. Es geht um Fahrzeuge mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum. Damit stehe für den Großteil der betroffenen Fahrzeuge die Abhilfemaßnahmen fest, so VW. Nach der Umsetzung der technischen Maßnahmen würden die Fahrzeuge die jeweils gültigen Abgasnormen erfüllen.
Eine technische Lösung für den 1,2-Liter-Dieselmotor werde Ende des Monats präsentiert – voraussichtlich reiche ein Software-Update.
Damit sollen die jeweils gültigen Emissionsziele zu erreichen – ohne Beeinträchtigung der Motorleistung, des Verbrauchs und der Fahrleistungen.
Aber: "Da jedoch zunächst alle Modellvarianten gemessen werden müssen, kann die Erreichung dieser Ziele zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht final bestätigt werden", will VW noch nichts endgültig versprechen.
Fix ist dagegen: Die Eigentümer betroffener Fahrzeuge müssen die Nachbesserungsarbeiten an ihren Autos durchführen lassen. Wer das nicht tut, dessen Fahrzeug verliert die Betriebsgenehmigung.

Das ändert VW an den Dieselmotoren

Beim 1,6-Liter-Motor wird direkt vor dem Luftmassenmesser ein sogenannter Strömungstransformator befestigt. Das ist ein Gitternetz, das den verwirbelten Luftstrom vor dem Luftmassenmesser beruhigt und so die Messgenauigkeit des Luftmassenmessers entscheidend verbessert. Der Luftmassenmesser ermittelt die aktuell durchgesetzte Luftmasse – ein für das Motormanagement sehr wichtiger Parameter für einen optimalen Verbrennungsvorgang. Zudem wird an diesem Motor noch ein Software-Update durchgeführt. Die reine Umsetzung der technischen Maßnahmen wird voraussichtlich weniger als eine Stunde in Anspruch nehmen.
Die 2,0-Liter-Aggregate bekommen ein Software-Update. Die reine Arbeitszeit für diese Maßnahme wird rund eine halbe Stunde betragen.

Rückruf in Werkstätten soll mit Jänner starten

Das deutsche Kraftfahrbundesamt habe die die technischen Maßnahmen bereits akzeptiert. Für die betroffenen EU-Märkte werden von VW aktuell die notwendigen Servicekonzepte erarbeitet. Ziel ist es, ab Januar 2016 die ersten Fahrzeuge im Rahmen eines Rückrufes auf den erforderlichen technischen Stand zu bringen. Nach aktueller Einschätzung werden sich sämtliche Maßnahmen im Zuge des Rückrufes für alle Motorvarianten über das Kalenderjahr 2016 erstrecken.

Ersatzfahrzeuge für Kunden während des Werkstättenaufenthalts

Dabei werde sich Volkswagen mit jedem Kunden in Kontakt setzen und sich darum bemühen, die individuellen Kundenbedürfnisse zu berücksichtigen, um etwaige Nachteile für die Kunden, wie mögliche Mobilitätseinschränkungen, zu vermeiden. So sichert die Marke Volkswagen in diesem Zusammenhang zu, "dass allen Kunden eine angemessene Ersatzmobilität kostenfrei angeboten wird".
In Anlehnung an die Vorgehensweise der Marke Volkswagen planen die weiteren Marken des Konzerns – Audi, SEAT, ŠKODA und Volkswagen Nutzfahrzeuge – für ihre betroffenen Fahrzeuge ebenfalls entsprechende Maßnahmen.

Ansprüche der Kunden verjähren nicht

"Die Volkswagen AG verzichtet darüber hinaus ausdrücklich bis zum 31. Dezember 2016 auf die Erhebung der Verjährungseinrede im Hinblick auf etwaige Gewährleistungsansprüche/ Garantieansprüche wegen der in Fahrzeugen mit Motorentyp EA 189 eingebauten Software, sofern diese Ansprüche nicht bereits verjährt sind. Deshalb entstehen Volkswagen Kunden durch Zuwarten keine Nachteile", heißt es weiter in einer Aussendung des VW-Konzerns. Damit können betroffene VW-Kunden nach der Umrüstung ihres Fahrzeugs testen, ob die gesetzten Nachrüstmaßnahmen zu keinen Einschränkungen bei Verbrauch oder Fahrleistungen führen, ohne dass etwaige Ansprüche gegenüber Volkswagen verloren gehen.

Fest stehe laut VW: "Die Fahrzeuge sind weiterhin technisch sicher und fahrbereit und können deshalb uneingeschränkt im Straßenverkehr genutzt werden."

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