Österreich investiert
1 Milliarde für erste Cloud-Rechenzentrumsregion

- Microsoft wird in Österreich eine eigene Rechenzentrumsregion aufbauen.
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Der Software-Konzern Microsoft investiert 1 Milliarde in Österreich, um eine eigene Cloud-Rechenzentrumsregion aufzubauen. Das Milliardeninvestment von Microsoft reihe sich in die Bemühungen der Bundesregierung, Österreich zu einem der weltbesten Länder in Sachen Digitalisierung zu machen, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf der Pressekonferenz.
ÖSTERREICH. Die Bemühungen der europäischen Mitgliedstaaten, in der Digitalisierung aufzuholen, werden größer. Österreichs Wirtschaft könne nur wettbewerbsfähig bleiben, wenn die Digitalisierung vorangetrieben wird. "Fast 40 Prozent der österreichischen Unternehmen nutzen Cloud-Services", so Kurz . Nicht nur die Pandemie hat gezeigt, wie viele berufliche Abläufe in virtuelle Räume verlagert werden können. Das 1 Milliarden Euro schwere Investment werde 2 Milliarden Euro an Nettowertschöpfung bringen, so Kurz.
Cloud-Computing deckt Speicherbedarf ab
"Microsoft-Kunden können künftig ihre Daten in Österreich verarbeiten, speichern und teilen, ohne dass die Daten jemals die Grenzen des Landes verlassen", erklärte Dorothee Ritz, Microsoft-General Managerin in Österreich. Die räumliche Nähe zu den Rechenzentren werde zudem die Verbindungsgeschwindigkeiten für alle Internetnutzer spürbar erhöhen. Firmen, Start-ups und Institutionen sollen das größte Potenzial nutzen, sagte Ritz. Mit ein Grund: "Ohne Cloud-Computing gibt es keine Digitalisierung". Denn "Cloud-Computing ist Rechenpower aus dem Internet". Es gehe um die Speicherung und die Verarbeitung von Daten. Alle zwei Jahre verdopple sich die Zahl der Datenvolumen weltweit. "Wir brauchen Speicher, damit digitale Plattformen nicht zusammenbrechen", betonte Ritz.

- Österreich liege in Sachen Cloudnutzung auf Platz 17. Skandinavische Länder haben hingegen eine doppelt so hohe Cloudnutzungsrate wie Österreich, sagte Kurz.
- Foto: bka/Wenzel
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Wirtschaftsmotor Digitalisierung
Laut Ministerin Margarete Schramböck seien knapp die Hälfte der neu geschaffenen Jobs im Bereich der Digitalisierung zu finden und tragen so zu 0,4 Prozent an Beschäftigungswachstum pro Jahr bei. Das in spätestens zwei Jahren fertige Rechenzentrum wird eines von 64 Rechenzentrumsregionen sein. "Erste Bank und Bawag werden zu den ersten Kunden zählen", so Ritz. 99 Prozent seien Nutzdaten, 1 Prozent persönliche Daten. In den kommenden vier Jahren sollen 120.000 Menschen im Bereich Cloud-Computing ausgebildet werden. Microsoft gewährleiste die Sicherheit der Cloud. Zudem unterliegen die Daten der Datenschutzgrundverordnung. Die österreichischen Behörden werden allerdings weiterhin das Bundesrechenzentrum nutzen, versichert Schramböck.



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