Versorgungssicherung
110 Millionen Euro für österreichische Bauern

Landwirtschaftsminister Totschnig (ÖVP) will Bauernbetriebe mit einem Versorgungssicherungs-Paket im Ausmaß von 110 Millionen Euro unterstützen. | Foto: Pixabay
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Ein Versorgungssicherungs-Paket in der Höhe von 110 Millionen Euro soll bäuerliche Familienbetriebe unterstützen, verkündet Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) in einer Aussendung.  Die steigenden Betriebsmittelkosten sollen abgefedert und die Produktion von Lebensmitteln zur Versorgung der Bevölkerung gesichert werden.

ÖSTERREICH. Die Unterstützung wird in Form eines Versorgungssicherungsbeitrags an heimische Bauernbetriebe ausgezahlt. Wer 2022 einen Mehrfachantrag gestellt hat und beihilfefähige Flächen oder Großvieheinheiten besitzt, bekommt den Beitrag Ende diesen Jahres über den AgrarMarkt Austria (AMA) ausbezahlt.

Flächen- und tierbezogene Beitragshöhe

In welcher Höhe die Unterstützung ausfällt, hängt davon ab, wie viel Vieh und oder Fläche der bäuerliche Betrieb besitzt. Für jede Großvieheinheit gibt es beispielsweise 14 Euro. Bei flächenbezogenen Beiträgen wird zwischen unterschiedlichen Ackerflächen, Dauerkulturen, Mähwiesen und Almen unterschieden.

Für Erstere erhält man 29,3 Euro pro Hektar sowie unterschiedliche Zuschläge: 22,6 Euro pro Hektar Hackfrüchte, Feldgemüse, Gemüse im Freiland, Gartenbaukulturen, Blumen und Zierpflanzen im Freiland, Erdbeeren und 16,8 Euro pro Hektar Feldfutterbau. Für Dauerkulturen, wie sie beispielsweise im Wein- und Obstanbau üblich sind, gibt es 82,5 Euro pro Hektar. Ein Hektar Mähwiese oder -weide mit mindestens zwei Nutzungen wird mit 38,6 Euro entlastet. Besitzerinnen und Besitzern von einmähdigen Wiesen und Kulturweiden erhalten 16,2 Euro pro Hektar. Almen, Bergmähder, Hutweiden, Streuwiesen und Grünlandbrache werden mit 5,1 Euro pro Hektar vergütet.

Die Höhe des Versorgungssicherungsbeiitrags ist abhängig von der Größe der bewirtschafteten Fläche und der Anzahl an Großvieheinheiten | Foto: Georg Giselbrecht
  • Die Höhe des Versorgungssicherungsbeiitrags ist abhängig von der Größe der bewirtschafteten Fläche und der Anzahl an Großvieheinheiten
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Beispiele unterschiedlicher Beitragshöhen

Je Betrieb beläuft sich der durchschnittliche Versorgungssicherungsbeitrag auf rund 1.000 Euro. Ein Ackerbaubetrieb mit 40 Hektar Ackerfläche inklusive einem Zuschlag für fünf Hektar Hackfrüchte würde somit 1.285 Euro bekommen. Ein Milchviehbetrieb mit 35 Hektar mehrmähdiger Wiese und 30 GroßvieheinheitenMilchkühe erhält 1.771 Euro. Ein Veredelungsbetrieb Schweinemast mit 30 Hektar Acker sowie Zuschlag für 15 Hektar Hackfrüchte und 60 Großvieheinheiten Mastschweine erhält 2.058 Euro. Mutterkuhbetriebe mit 10 Hektar mehrmähdiger Wiese, 10 Hektar einmähdiger Wiese und 24 Großvieheinheiten Mutterkühe bekäme rund 885 Euro.

Das sagt Totschnig über das Versorgungssicherungs-Paket:

"Die Lebensmittelversorgungssicherheit der Österreicherinnen und Österreicher hat für mich oberste Priorität! Das geht nur mit unseren Bäuerinnen und Bauern. Denn sie sind es, die täglich das Essen auf unsere Teller bringen – auch in Krisenzeiten. Doch die gestiegenen Betriebsmittel- und Futtermittelkosten setzen sie zunehmend unter Druck. Darum habe ich mich für das Versorgungssicherungs-Paket eingesetzt."

Unkomplizierte Abwicklung

Ausgeschüttet werden die Unterstützungsleistungen über die AMA. Eine erneute Angabe der Flächen und Großvieheinheiten durch die Bäuerinnen und Bauern sei nicht nötig. Die Beitragshöhe werde auf Basis des Mehrfachantrags für 2022 errechnet, der diese Informationen bereits enthält. Durch automatisierte Anträge wird der Verwaltungsaufwand bei der Antragstellung für Bäuerinnen und Bauern möglichst gering gehalten. Folgende Bedingungen müssen allerdings erfüllt sein:

  •  Betriebe müssen die Flächen in Österreich oder Großvieheinheiten in derTierliste/Rinderdatenbank gemeldet haben, erhalten eine Zahlung (unabhängig
    von der Betriebsart)
  • innerhalb der Meldefrist bis inklusive 09.Juni 2022 muss ein Mehrfachantrag abgegeben worden sein
  • die erforderlichen Kontrollen sind mit den bestehenden Kontrollen der AMA abgedeckt und es sind keine zusätzlichen Kontrollen beziehungsweise Auswahlgründe nötig

Sind diese Punkte alle zutreffend, erhält der Betrieb Ende des Jahres eine Auszahlung des Versorgungssicherungsbeitrages.

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 Alle Bäuerinnen und Bauern, die einen Mehrfachantrag für 2022 gestellt haben, erhalten – auf Basis der beantragten beihilfefähigen Flächen und Großvieheinheiten – diesen Beitrag automatisch Ende des Jahres über die AMA ausgezahlt. So entlasten wir die heimische Landwirtschaft, federn die Teuerung ab und stärken die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe im europäischen und internationalen Umfeld. 
 Die Lebensmittelversorgungssicherheit der Österreicherinnen und Österreicher hat für mich oberste Priorität! Das geht nur mit unseren Bäuerinnen und Bauern. Denn sie sind es, die täglich das Essen auf unsere Teller bringen – auch in Krisenzeiten. Doch die gestiegenen Betriebsmittel- und Futtermittelkosten setzen sie zunehmend unter Druck. Darum habe ich mich für das Versorgungssicherungs-Paket eingesetzt. 

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