NEOS decken auf
Bei Krankenkassenfusion gingen Millionen an Berater
Die Kassenfusion sorgte für Verwaltungsmehrkosten. Nun ist bekannt, dass vor allem Beratungsunternehmen davon profitierten- allen voran KPMG. Das geht aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der NEOS hervor.
ÖSTERREICH. Die türkis-blaue Regierung versprach Einsparung durch das Projekt Kassenfusion. Jetzt ist klar, dass das nach hinten losging. 2019 bestritt die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) noch die Vorwürfe, dass Beratungsunternehmen während der Fusion zehn Millionen Euro kassierten. Jetzt ist klar, dass die Summe noch höher war.
NEOS stellten Anfrage
Laut der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage, die dem Kurier vorliegt, beliefen sich die Kosten für Beratungsunternehmen allein bei der ÖGK auf etwa 21 Millionen Euro. Diese teilten sich auf die Fusionsphase von 2019 bis März 2020 und die Integrationsphase zwischen April 2020 und Ende Juni 2022 auf. Profitiert habe laut Kurier vor allem das Beratungsunternehmen KPMG.
Auftragsvergabe ohne Preisvergleich
Einen Rechnungshof-Rohbericht zur ÖGK veröffentlichte bereits im Juli das "profil". Demnach seien Berater für einfache administrative Tätigkeiten in hohen Summen entlohnt worden, sowie für Seminarbewirtung, oder Austausch von Türschildern. Preisvergleich wurde bei der Auftragsvergabe zum mit knapp 11 Millionen Euro dotierten ÖGK-Beratervertrag demnach nicht eingeholt. "Im Auswahlverfahren für das Beratungsunternehmen zur Organisationsberatung der ÖGK gab es nur einen im Verfahren zugelassenen Bewerber", so der Rechnungshof.
Beratungsunternehmen auch von SVS und BAVEB engagiert
Nicht nur die ÖGK leistete sich teure Beratungsunternehmen. Auch die Sozialversicherungsanstalt der Selbstständigen (SVS) und der Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BAVEB) gaben etwa zwei Millionen beziehungsweise 700.000 Euro dafür aus. Zusätzlich kaufte das Sozialministerium Gutachten zur "internen Vorbereitung" um satte 326.000 Euro.
Trotz Berater keine Einsparungen
Die versprochenen Einsparungen durch die Kassenfusion lassen währenddessen auf sich warten. Statt der Einsparung entstand ein Mehraufwand von etwa 215 Millionen Euro durch Verwaltungs- und IT-Kosten. Der Personalstand und die Verwaltungskosten sind sogar gestiegen.
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