„Es reicht JETZT“
Demo ohne Menschen spielt kritische Stimmen ein

Peter Zipper, einer der Organisatoren, von "Es reicht jetzt".  | Foto: privat

Der mangelnden Bereitschaft, unterschiedliche Meinungen zu hören, setzt die Initiative „Es reicht JETZT“ am Freitag eine menschenlose Demonstration für einen aktiveren, sachlichen Diskurs entgegen. Stimmen aus der Bevölkerung aus allen Bundesländern werden über Lautsprecher eingespielt – drei Initiatoren sind zugegen – die Demo ist angemeldet. 

ÖSTERREICH. Der Diskurs über zielführende Maßnahmen in dieser Jahrhundertkrise ist unserer Gesellschaft abhanden gekommen. Auf der einen Seite sammeln sich Menschen um „Gurus“ und „Legenden“, die vorschlagen, das Parlament zu stürmen und auf der anderen Seite wird von Initiativen wie „Zero Covid“ ein kompletter Lockdown inklusive Polizeistaat gefordert. Dieser Polarisierung stellt sich es-reicht.jetzt entgegen und will als Plattform eine menschenlose Demonstration ermöglichen. Dies geschieht durch Sprachnachrichten an die Bundesregierung, die am 29. Jänner via Lautsprecher auf dem Ballhausplatz abgespielt werden.

Lediglich drei Menschen werden bei dieser Demo zugegen sein, damit das Versammlungsgesetzt her gedeckt ist, erklärt Peter Zipper, einer der drei Organisatoren, im Gespräch mit den Regioalmedien Austria (RMA). "Wir tragen FFP2-Masken, werden dabei nicht sprechen, sondern nur die Stimmen aus der Bevölkerung einspielen." Auch der Abstand von zwei Metern werde eingehalten.

Kosten tragen die Organisatoren selbst

Zusätzliche Polizei muss für die Aktion nicht eingezogen werden. "Das Projekt ist eine private Initiative, die einzigen Kosten die anfallen, sind jene für das Aggregat und halten sich sehr in Grenzen. Es gibt keine Finanzierung von einer Partei oder politischen Institution, ich trage die Kosten selbst. Es war mir einfach ein Anliegen für mehr Diskurs zu sorgen und den Menschen wieder eine Stimme zu geben, ohne sich einer Gefahr aussetzen zu müssen und auch ohne mit Querdenkern in einen Topf geworfen zu werden", sagt Zipper.

Glauben Sie, dass Sie mit der Aktion gehört werden?, wollen wir wissen. "Wir wollen konstruktive Kritik, nichts Schreiendes. Man muss nicht Hunderte Leute auf einen Fleck versammeln, sondern man findet auch anders Gehör", erklärt der Initiator. Hundert Einsendungen sind bereits eingegangen, die Statements werden in voller Länge abgespielt. Ausgesuchte Sprachnachrichten wollen die Demonstranten an die Öffentlichkeit bringen. 

Keine Corona-Leugner zugelassen

Es wurden nur Nachrichten zugelassen, die weder Beleidigungen noch grobe Unwahrheiten enthalten. Das Ziel ist konstruktive Kritik, statt billiger Parolen; Lösungsvorschläge inklusive. Die Teilnehmer*innen stammen aus allen Gesellschaftsschichten und sehen Fehler in den Maßnahmen der Bundesregierung, die dringend behoben werden müssen. "Dabei geht es uns nicht um ein Ende der Maskenpflicht oder ähnliche absurde Forderungen. Allen ist klar, dass Maßnahmen grundsätzlich wichtig und notwendig sind.", meint Zipper. Die Initiative hinterfragt jedoch die Hilfsmaßnahmen für die Wirtschaft, die Kommunikationsstrategie und den Fokus der Bundesregierung auf die reinen Infektionszahlen.

Auch Martin Sprenger hat Sprachnachricht an die Regierung

Martin Sprenger, Public Health Experte an der Med Uni Graz, nimmt mit einer Sprachnachricht an die Bundesregierung teil. Unternehmer schildern die aktuelle Situation, "und wir zeigen mögliche schnelle Lösungswege auf, um tausenden Unternehmer*innen in dieser aktuellen Situation mehr zu helfen. Unser Ziel ist es die Nachrichten der Bürger*innen, Unternehmer*innen und Expert*innen, die uns ihre Meinung und Stimme anvertraut haben möglichst nah an die Bundesregierung heranzutragen und zum Nachdenken und Austausch anzuregen. Verantwortungsbewusst, ehrlich und ohne dramatische Formulierungen oder gar Geschwurbel", erklärt Zipper weiter.

Querdenker ausdrücklich nicht erwünscht

Wir sprechen uns klar gegen das Leugnen des Coronavirus aus und erkennen an, dass Schutzmaßnahmen erforderlich sind. „Querdenker“ könnten unserer Gedankenwelt nicht ferner sein. Wir möchten vermeiden, dass diese Gruppierung unsere Demonstration vereinnahmt. Wir werden etwaige Corona-Leugner dazu auffordern, den rechtlich festgelegten Mindestabstand für Gegenveranstaltungen von 50 Metern einzuhalten - lieber wäre es uns natürlich, es gäbe diese Situation gar nicht erst. Demokratie und Rechtsstaat sind die wichtigsten Säulen einer Gesellschaft und wir werden es nicht dulden, wenn diese auf unserer Veranstaltung infrage gestellt werden.

„Es reicht JETZT“ menschenlose Demo
Freitag 29. Jänner 2021 
Ballhausplatz 2, 1010 Wien

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.