Wandel am Arbeitsmarkt
Demografieberatung unterstützt heimische Betriebe bei der Zukunfstplanung
Österreichs Bevölkerung altert –die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er-Jahre gehen in den kommenden zehn Jahren in Pension. Das Projekt Demografieberatung unterstützt heimische Betriebe bei den Herausforderungen des demographischen Wandels am Arbeitsmarkt.
ÖSTERREICH. Bis 2034 gehen in Österreich mehr als 750.000 Menschen in Pension. "Betriebe müssen dafür sorgen, dass Personen über 45 ihre Arbeitsfähigkeit erhalten, denn sie werden die größte Gruppe am Arbeitsmarkt", erklärt Alexandra Weilhartner, Programm-Managerin der Demografieberatung. Die Demografieberatung für Beschäftigte und Betriebe ist seit 2017 ein Projekt des Europäischen Sozialfonds (ESF) und das Bundesministeriums für Arbeit (BMA). Das Projekt hat mit bereits rund 1.700 Betrieben vielseitige, innovative und nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen, die der demografische Wandel mit sich bringt, umgesetzt.
Kocher: Ältere Beschäftigte länger in Betrieben halten
Das Projekt trage zum altersgerechten Arbeiten bei, um das tatsächliche Pensionsalter an gesetzliche heranzuführen, erläutert Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Dienstag bei einer Pressekonferenz anlässlich des vierjährigen Bestehens des Projekts. "Es ist das größte Projekt des ESF in Österreich", so Kocher.
Der demografische Wandel sei eine der "großen Herausforderungen unserer Zeit", betonte der Arbeitsminister. Die Coronakrise verschärfe manche Punkte, die man schon vorher gesehen habe, zusätzlich. Ziel des Projekts sei es, auf die großen Herausforderungen des demografischen Wandels vorzubreiten und "rechtzeitig zu agieren." Ältere Beschäftigte müssten länger in den Betrieben gehalten werden, gleichzeitig sei es schwieriger, jüngere Arbeitnehmer zu bekommen. Werden ältere Personen arbeitslos, so blieben sie auch verhältnismäßig länger ohne Job, so Kocher weiter. Angesichts des Fachkräftemangels gehe es auch darum, "alters- und alternsgerechte Arbeitswelten" zu schaffen. Unternehmen müssten die Lebensphasen der Mitarbeiter mit einplanen und könnten so mithelfen, Arbeitslosigkeit zu verhindern, sagte Kocher.
Kostenloses Angebot für Unternehmen
Neben der Bewältigung des demografischen Wandelshat die Covid-19-Situation Betriebe vor zusätzliche Herausforderungen gestellt. Laut der Demografieberatung sind vor allem Fachkräftemangel, Nachfolgeplanung bei Nachbesetzungen, Wissenstransfer innerhalb des Teams und die Digitalisierung im Generationenkontext wichtige Themen. Österreichweit gibt es - bis auf das Burgenland - 90 Berater. Unter dem Motto „Wir schaffen Wandel. Gemeinsam“,zeigt die Demografieberatung laut eigenen Angaben, dass es durch die Einbeziehung der Betriebe und deren Mitarbeitern aller Generationen möglich ist, individuelle und nachhaltige Lösungen zu schaffen. Das Angebot ist für Unternehmen kostenlos.
Demografischer Wandel bringt zwei Herausforderungen
Der demografische Wandel in Österreich wird laut der Demografieberatung vor allem durch zwei Entwicklungen charakterisiert: Einem Anwachsen der Bevölkerungszahl und einer Verschiebung der Altersstruktur zugunsten älterer Alterssegmente. Diese Dynamik ist so stark, dass sich einerseits die Zahl der über 55-jährigen Beschäftigten seit 20 Jahren fast verdoppelt hat und eine überdurchschnittliche Zunahme bei der Arbeitslosigkeit Älterer festzustellen ist.
Mehr Informationen gibt es auf der Webseite der Demografieberatung.
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