Islamismus in Österreich
"Hipster-Salafisten" rekrutieren auf Social Media
- Im Fahrwasser des Nahostkonflikts verbreiten salafistische Influencer im Internet ihren religiös legitimierten Extremismus.
- Foto: ALEX HALADA / picturedesk.com
- hochgeladen von Nina Schemmerl
Die Dokumentationsstelle Politischer Islam (DPI) rechnet mit einer Ausbreitung von Islamisten und deren Gedankengut in Österreich. Einen wesentlichen Teil dazu beitragen würden "Hipster-Salafisten", die über Social Media aktiv sind.
ÖSTERREICH. Der blutige Überfall der islamistischen Hamas-Terroristen auf Israel im vergangenen Oktober war ein politischer Wendepunkt. Es folgte ein blutiger Krieg Israels im Gazastreifen, in dem bisher mehr als 120.000 Menschen, darunter zahlreiche Zivilistinnen und Zivilisten, getötet oder verletzt wurden. Zu den langfristigen Effekten der neuen Eskalationsstufe im Nahostkonflikt zählte auch eine globale Zunahme antisemitischer Vorfälle sowie Auftrieb für islamistische Bewegungen. So wurde der Nahostkonflikt auch hierzulande zum Vehikel für religiös legitimierten Extremismus instrumentalisiert, berichet die Dokumentationsstelle Politischer Islam (DPI).
"Hipster Salafisten" auf Social Media
Bereits seit Anfang der Covid-Pandemie habe die Anhängerschaft eines salafistisch gelebten Islams in Österreich zugenommen, so die Dokumentationsstelle. Daneben sei in den vergangenen Jahren aber auch ein Wandel zum "Hipster-Salafismus" sichtbar. Auf Social Media würden sich islamistische Influencer angepasster und modern geben, zugleich aber eine ultrakonservative Auslegung des Islams propagieren. Lisa Fellhofer, Direktorin der Dokumentationsstelle, sieht in diesem Wandel Parallelen zu den Identitären im rechtsextremen Milieu.
Einfluss aus der Türkei und dem Iran
Ein weiterer Fokus des DPI-Berichts liegt auf dem politischen Einfluss aus islamisch geprägten Drittstaaten. So könne etwa eine starke Einflussnahme seitens der Türkei durch festgestellt werden. "Auch der Iran ist zentraler Akteur des politischen Islams in Österreich und wird das auch bleiben", betonte Fellhofers Stellvertreter Ferdinand Haberl bei der Pressekonferenz.
Um gegen Radikalisierung, die schließlich in Gewalt münden kann, staatlich vorzugehen, "beinhaltet die Österreichische Verfassung bereits alle Elemente. Es geht nur darum, sie konsequent umzusetzen", betonte Fellhofer. "Wir dürfen auf keinem Auge blind sein, wenn es um die Verteidigung unserer Grundrechte und Grundwerte geht", erklärte Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) in einer Stellungnahme gegenüber der APA.
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