Neue Chats von Schilling
„Ich fühle mich in der KPÖ einfach nicht wohl“

Die Causa rund um die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling ist um eine Wendung reicher. | Foto: Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com
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  • Die Causa rund um die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling ist um eine Wendung reicher.
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Seit mehreren Tagen beschäftigten die Vorwürfe gegen die grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling die heimische Politik. Der „Falter“ veröffentlichte am Donnerstag weitere Textnachrichten, die mehr Details rund um die Causa liefern und zur Entschärfung beitragen sollen.

ÖSTERREICH. Nachdem Anfang Mai erstmals der "Standard" über anonyme Charaktervorwürfe gegen Schilling berichtet hatte, gibt es seit Dienstag Berichte über einen angeblichen Plan von Schilling, nach den EU-Wahlen zur Linksfraktion im Europäischen Parlament zu wechseln. Zudem schrieb sie im November, dass sie die Grünen „hasst“.

Der „Falter“ berichtete nun in seinem Newsletter über weitere Chats, die einen tieferen Einblick in den besagten Austausch zwischen Schilling und ehemaligen Vertrauten geben. 

Veronika Bohrn-Mena fragte Schilling: „Siehst Du dich als Grüne?“. „Nein, ehrlich gesagt, aber vielleicht kann ich das lernen. Ich hab niemanden so sehr gehasst wie die Grünen mein Leben lang”, antwortet Schilling. 

Bohrn-Mena: „Naja, was heißt lernen, Du musst die Leute aushalten und dich anpassen. Die anderen verteidigen, wenn notwendig und die Entscheidungen mittragen. Und dem Imagewandel nehmen können. Von der Aktivistin zum Establishment. Also dein Selbstverständnis muss sich dann vor allem ändern.“ Schilling: „Ja, dabei hängt es noch bei mir.“

Der „Falter“ berichtete über weitere Chats, die tieferen Einblick in den besagten Austausch zwischen Schilling und einstigen Vertrauten geben.  | Foto:  HANS KLAUS TECHT / APA / picturedesk.com
  • Der „Falter“ berichtete über weitere Chats, die tieferen Einblick in den besagten Austausch zwischen Schilling und einstigen Vertrauten geben.
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„Ich fühle mich in der KPÖ einfach nicht wohl“

Bohrn-Mena: „Das Risiko ist soooo hoch“, „Aber Du wirst dort alleine sein“, „Du könntest Dir was eigenes aufbauen statt dein ganzes Kapital in eine Partei zu hauen, die du hasst“. Sie textet laut "Falter" Schilling regelrecht zu. 

Dass Schilling für die Grünen nur zum Schein antritt, dafür finden sich in dem seitenlangen Chat mit Bohrn-Mena überhaupt keine Hinweise, befindet der "Falter". Im Gegenteil: „Ich fühle mich in der KPÖ einfach nicht wohl“, schreibt Schilling im November an Bohrn-Mena. Und später dann: „Ich hab irgendwie echt keine Lust mehr auf unseren Flohzirkus“ (womit sie die Aktivistinnen-Szene meint). Lieber ab nach Brüssel: „Endlich mal raus aus Österreich.“

"Muhahha"-Sager 

Der „Muhahha“-Satz war wiederum laut „Falter“ in einem heiteren Gespräch gefallen. Schilling habe sich im Jänner nach dem Wohlbefinden einer Bekannten – offenbar eine einstige Nachwuchshoffnung der Wiener SPÖ – erkundigt. Die Antwort: „Hahaha, mir gehts gut. Die Frage ist eher, wie es Dir geht. Was macht das Herz und die Nerven?“ Schilling: "Stress, aber noch ist alles ok. Bis 24. Februar (Tag ihrer Kür als Spitzenkandidatin, Anm.) muss ich halbwegs lieb sein, dann bin ich gewählt und die Grünen können nichts mehr machen, muhahha.“ Die Bekannte schrieb daraufhin, dass Schilling „diese Gratwanderung“ bisher „fantastisch“ hinbekommen habe. Eine unabhängige Einordnung des Fraktionswechsel-Vorwurfs sei nicht möglich, schreibt die Wochenzeitung. 

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