Gemeindebund
Johannes Pressl soll Alfred Riedl als neuer Präsident folgen

Johannes Pressl, Gemeindebundpräsident NÖ, soll die Aufgabe für ganz Österreich bekommen. | Foto: ©Monihart
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Am 26. Februar 2024 wird Alfred Riedl als Präsident des österreichischen Gemeindebunds abgelöst. Sein Nachfolger für ganz Österreich wird der Bürgermeister von Ardagger und NÖ-Gemeindebund-Chef Johannes Pressl. 

ÖSTERREICH. Nach dem Skandal rund um Grundstück-Umwidmungen durch Alfred Riedl im Juni 2021 hat der Ardagger Bürgermeister den Grafenwörther Riedl an der Spitze des niederösterreichischen Gemeindebundes abgelöst. Ende Februar soll er ihn auch in seinem Amt im österreichischen Gemeindebund beerben.

Riedls Ära im Gemeindebund wird nach der laut gewordenen Kritik an Grundstücks-Deals in seiner Heimatgemeinde Grafenwörth im Bezirk Tulln beendet. In einer Sitzung des Bundesvorstands des Gemeindebundes wurden die Statuten dahingehend geändert, dass der amtierende Gemeindebund-Präsident mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit abgewählt werden könnte, wenn er vorher nicht von sich aus zurücktritt. Riedl bestritt die Vorwürfe gegen ihn stets als "Blödsinn".

Pressl wurde als Präsident der stimmenstarken Landesorganisation bereits im Vorfeld als aussichtsreicher Kandidat für dieses Amt gehandelt. 

Tour durch Österreich mit Wahlkampfcharakter

„Wir haben 40.000 Gemeinderätinnen und -räte, die tagtäglich mit den Menschen über ihre Sorgen und Anliegen kommunizieren. Mir ist es wichtig, die zu vertreten und ihnen eine Stimme zu geben“, erklärte Pressl Ende des Vorjahrs. "Dafür habe in den vergangenen Jahren als NÖ-Gemeindebund-Präsident und Bürgermeister der Gemeinde Ardagger im Bezirk Amstetten bereits Erfahrung sammeln können", betonte er weiter. An den Bund richtete Pressl den Appell, in Verhandlungen über ein weiteres Gemeinde-Unterstützungspaket einzutreten und meint, dass die Rechnungsabschlüsse 2023 schon bald die Dringlichkeit zeigen werden: „Mehr Ansprüche an die Gemeinden und gleichzeitige Entlastung der Menschen macht weitere finanzielle Zuwendungen an die Gemeinden notwendig.“ 

Den anderen Landesorganisationen stellte sich der Mostviertler in den letzten Wochen persönlich vor. Bei diesen Treffen wollte er einen Einblick in seine Arbeitsweise und seine Vorhaben geben.

Die beiden Vizepräsidenten Andrea Kaufmann aus dem Vorarlberger Gemeindebund und Erwin Dirnberger aus dem steirischen Gemeindebund, die ebenfalls als mögliche Nachfolger gehandelt worden waren, haben bereits abgesagt. Sie haben Riedls Agenden vorläufig übernommen, als er das Amt im Sommer infolge der Kritik ruhend gestellt hatte.

Der 71-jährige Grafenwörther Alfred Riedl war seit 2017 Präsident des österreichischen Gemeindebundes. Seit 1990 ist er Bürgermeister von Grafenwörth, von 1998 bis 2018 war er Abgeordneter im NÖ-Landtag. Im Februar, kurz vor Pressls Wahl, trat Riedl von sich aus zurück.

Das ist Hannes Pressl

Am 6. Mai 1970 als ältester Sohn einer Bauernfamilie in Sankt Georgen/Ybbsfeld geboren, maturierte er 1978 am Stiftsgymnasium Seitenstetten, wurde Reserveoffizier und Rot-Kreuz-Helfer und studierte Landschaftsplanung an der BOKU Wien. Beruflich fasste der Jung-Ingenieur im Regionalmanagement Mostviertel Fuß, wo er zahlreiche Projekte betreute bzw. vorbereitete, darunter die Regionalprojekte zur Landesausstellung 2007 in St. Peter/Au und Waidhofen/Ybbs. 

„Der Liebe wegen“ zog er 1995 nach Ardagger, die Heimatgemeinde seiner Frau. Dort begann er, sich in der Dorferneuerung zu engagieren. Dadurch wurde man in der ÖVP auf ihn aufmerksam und bot ihm einen Platz auf der Liste für die Gemeinderatswahl an. Seither ist er kommunalpolitisch tätig, wurde Gemeinderat, Geschäftsführender Gemeinderat und im Jahr 2005 Bürgermeister von Ardagger.

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