Andreas Babler im Ö1-Journal
Kein interner Konflikt innerhalb der SPÖ?

Andreas Babler ist neuer Parteichef der SPÖ. | Foto: APA Picturedesk
2Bilder

Beim Ö1-Mittagsjournal sprach SPÖ-Chef Andreas Babler über seine "Comeback-Tour" in ganz Österreich, wie er zu einer Koalition zur ÖVP steht und wie das Verhältnis zum ehemaligen Konkurrenten Doskozil ist.

ÖSTERREICH. Am Samstag, 12. August war der SPÖ-Bundeschef Andi Babler beim Ö1-Mittagsjournal zu Gast. Hier sprach er mit dem Moderator Klaus Webhofer über seine Comeback-Tour, die er gestern in Kärntnen gestartet hat.

Im Rahmen dessen will er 94 Bezirke in ganz Österreich besuchen und sein Programm den Bewohnerinnen und Bewohnern näherbringen. "Es ist eine Comeback-Tour. Sie hat den Sinn direkt in Kontakt zu treten mit unseren Mitgliedern, unseren Sympathisanten und der Bevölkerung", erklärt Babler.

Arbeitsverkürzung in neun Jahren

Auf die Frage, ob sich Babler nicht Sorgen mache, dass sein "Linkskurs" den Umfragewerten der SPÖ schaden werde, antwortete der Parteichef: "Ich sehe es nicht als einen dezidierten Linkskurs, es ist ein dezidierter sozialdemokratischer Kurs, der uns in den letzten Jahren abhanden gekommen ist". Wichtige Themen dafür seien die gerechte Verteilung von Steuern, Kinderarmut wie auch gerechtere Pensionen.

Aber auch die Arbeitszeitverkürzung möchte Babler vorantreiben. Laut ihm sei es schon immer ein Bestreben der SPÖ gewesen, den arbeitenden Menschen "ein Stück der gestiegenenen Arbeitsproduktivität zurückzugeben. Das ist unbestritten in unserer Bewegung, das ist eine der Grundpfeiler seit unseren Gründungsmomenten, ansonsten würden wir heute noch sehr viele Wochen weniger Urlaub haben und mehr Stunden in der Woche arbeiten", so Babler.

Andreas Babler ist nach einer neuerlichen Auszählung der am Parteitag abgegebenen Stimmen neuer SPÖ-Chef. | Foto:  GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
  • Andreas Babler ist nach einer neuerlichen Auszählung der am Parteitag abgegebenen Stimmen neuer SPÖ-Chef.
  • Foto: GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com
  • hochgeladen von Barbara Schuster

Er weist darauf hin, dass die Umstellung Zeit brauche und nur branchenspezifisch und durch Kollektivverträge Stück für Stück umgesetzt werden könne. "Wenn wir uns andere europäische Länder ansehen, bin ich mir sicher, dass es in den kommenden Jahren zu einer Arbeitszeitverkürzung kommen wird, aber branchentechnisch", betont Babler. Er könnte sich dies in acht bis neun Jahren vorstellen.

Mehr Demokratie für SPÖ

Gleichzeitig nutzte der SPÖ-Chef die Chance, um klarzustellen, dass er eine Koalition mit der ÖVP nicht ausdrücklich ablehne. Es ist eher die jetztige Form der ÖVP, die die Wochenarbeitszeit auf 60 Stunden erhöht oder nichts gegen die Teuerungen mache, mit die er kritisiert. "Ich bin mit allen verhandlungsbereit, außer mit der FPÖ. Eigentlich habe ich den Zugang, dass wir uns über uns selbst und unser Programm definieren und nicht über die Abgrenzung zu anderen Parteien", bekräftigt der SPÖ-Chef.

Er hält fest, dass weder er noch sein ehemaliger Konkurrenz und Burgendlands Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil Interesse an einer Debatte über einen möglichen Konflikt innerhalb der SPÖ hätten. Laut ihm existiere dieser nicht. Trotzallem seien ihm Veränderungen in der SPÖ ein Herzensanliegen, im konkreten möchte er die Demokratisierung der Partei voranbringen.

Bei dem nächsten SPÖ-Parteitag im November soll es zu einer großen Statutenrefom kommen, bei der die Mitglieder der Partei mehr Mitspracherecht erhalten und künfitg etwa über den Parteichef und allfällige Koalitionsabkommen abstimmen dürfen. "Es gibt verschiedene Notwendigkeiten der Demokratisierung. Beide Kandidaten, sprich 100 Prozent der Delegierten der Partei haben die Notwendigkeit erkannt, dass es Demokratisierungsmomente in einem modernen Parteistatut braucht", sagt Babler. Damit befassen sich momentan mehrere Stellen der SPÖ "ganz pragmatisch".

Das könnte dich auch interessieren:

Das Gackern wurde gestern zum 22. Mal eröffnet
SP-Chef Babler macht Halt am Rieder Wochenmarkt

Andreas Babler ist neuer Parteichef der SPÖ. | Foto: APA Picturedesk
Andreas Babler ist nach einer neuerlichen Auszählung der am Parteitag abgegebenen Stimmen neuer SPÖ-Chef. | Foto:  GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.