Bundespräsidentenwahl
Marco Pogo: "Ich werde kein stiller Präsident sein"

Marco Pogo ist gewissermaßen bekannt als Wiener Spaßvogel, der mit seinen oftmals sarkastischen politischen Kommentaren durchaus ins Schwarze treffen kann. | Foto: Christian Bruna
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  • Marco Pogo ist gewissermaßen bekannt als Wiener Spaßvogel, der mit seinen oftmals sarkastischen politischen Kommentaren durchaus ins Schwarze treffen kann.
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Dominik Wlazny alias "Marco Pogo", Gründer der "Bierpartei", ist mit 35 Jahren der jüngste Bundespräsidentschaftskandidat. Vor allem in den größeren Städten und bei den Jungen könnte er einige Protest-Stimmen abräumen.

ÖSTERREICH. Der vielseitige Anwärter auf das höchste Amt im Staat, Dominik Wlazny – er ist Sänger, Autor, Bier-Vertreiber, und hat das Medizinstudium beendet – ist Mitglied der Bezirksvertretung ("Bezirksrat") von Wien-Simmering. Er steht für Protest gegen die jetzige Regierung.

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RegionalMedien Austria: Hätten Sie alle Regierungen der letzten zwei Jahre angelobt? Was hätten Sie gemacht? 
Dominik Wlazny: Ich hätte hinterfragt, ob die Minister überhaupt die Qualifikation haben, das Amt ordnungsgemäß auszuführen. Bei dem einen oder der anderen hätte ich nachgefragt, ob denn keine geeignetere Person zur Verfügung steht.

Würden Sie die jetzige Regierung aus ihrem Amt entlassen? Wenn ja, warum?
Nein. Nicht, weil ich alles gut finde, was sie macht, aber ich bin sehr wohl der Meinung, dass die Regierung ihre Arbeit verrichten soll, denn dazu wurden sie gewählt. Neuwahlen in Zeiten wie diesen bringen nur Instabilität.

Welcher frühere österreichische Bundespräsident ist für Sie ein Vorbild, und warum? Haben Sie andere Vorbilder in der Politik? Wenn ja, wen?
Mir gefiel Heinz Fischers Gelassenheit, die natürlich auch dem Umstand geschuldet waren, dass seine Amtszeiten deutlich ruhiger waren als andere. Ansonsten halten sich meine Vorbilder in der heimischen Politik in Grenzen.

Würden Sie sich öfter zu politischen Themen äußern, als es Alexander Van der Bellen getan hat? 
Ja, das würde ich, ich werde kein stiller Präsident sein.

Wie präsent sollte ein Bundespräsident in den Sozialen Medien sein? – und auf welche Art und Weise sollte er diese nutzen?
Damit ich alle BürgerInnen dieses Landes erreichen kann, muss man auch in den sozialen Medien präsent sein - zielgruppengerecht und verständlich. Das Amt schließt ja das Verwenden von modernen Kommunikationsmitteln nicht aus.

Die Sommer werden immer heißer, Seen trocknen aus, große Brände werden häufiger, die Zahl der Hitzetoten steigt. Welche Ideen haben Sie, um dem Problem entgegenzuwirken?
Die Regierung muss in die Pflicht genommen werden, die Energiewende so schnell als möglich umzusetzen.

Welches Land würden Sie in Ihrer Funktion als Bundespräsident zuerst besuchen?
Alle unsere angrenzenden Nachbarländer.

Wen würden Sie gerne möglichst bald in die Hofburg einladen?
Experten:innen, wir haben in Österreich äußerst fähige Leute, man muss sie aber auch hören.

Wen würden Sie eher ungern in die Hofburg einladen?
Den Wiener Akamemikerball.

Worin liegt Ihrer Erachtens nach derzeit die größte gesellschaftspolitische Herausforderung?
Menschen in den Mittelpunkt stellen, Solidarität, Zukunft, zu vereinen und nicht zu spalten.

Die Wahl wird zwischen sieben Männern entschieden – woran liegt es Ihres Erachtens nach, dass voraussichtlich keine Frau am Stimmzettel stehen wird?
Es wäre die Möglichkeit der anderen Parlamentsparteien gewesen, auch eine Frau auf den Stimmzettel zu bringen. Ich find es sehr schade, dass sich erstmals seit 1980 keine Frau der Wahl stellt.

In einigen Stichworten bzw. in aller Kürze: Wie stellen Sie sich einen Tag als Bundespräsident vor?
Der übliche Tagesablauf wird, sofern keine gravierenden Dinge passieren, eine gewisse Routine mit sich bringen. Die Frage ist für mich eher, wie ich auf unerwartete Dinge reagieren werde – nämlich im gebotenen Tempo.

Wenn Sie eine Sache in Österreich mit einem Fingerschnippen auf der Stelle ändern könnten, was wäre das?
Kinderarmut.

Angenommen, Sie können umdekorieren: Wie richten Sie die Präsidentschaftskanzlei in der Hofburg ein?
Eventuell würde ich die Tapetentür neu tapezieren, ansonsten finde ich es eh sehr schön. Kleinigkeiten werden dann vor Ort entschieden.

Würde mit Ihnen ein Haustier in die Hofburg einziehen?
Nein

Wie gelangen Sie normalerweise zur Arbeit – und wie würden Sie als BP täglich zur Hofburg „anreisen“?
Momentan reise ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an und möchte das auch in Zukunft nicht ändern.

Schnellfrage-Runde:
In meiner Freizeit …
... mache ich Dinge, die mir Spaß machen.

Bei einem Lokalbesuch bestelle ich...
… gerne auch mal ein Bier.

Meinen Urlaub verbringe ich...

… immer woanders.

Wenn ich ein Tier wäre, wäre ich...
… eine Fledermaus, weil sie nachtaktiv ist und sich viele unwahre Gerüchte um sie ranken.

Ich interessiere mich sehr für...
… meine Mitmenschen.

Wenig Interesse habe ich an …

... Oberflächlichkeiten.

Zuletzt gelesen habe ich...
… die Bedienungsanleitung von meiner neuen Kaffeemaschine.

Wichtig ist mir ...
… klare Kommunikation.

Das möchte ich noch gerne loswerden:
Leute, geht’s bitte wählen. Es ist wichtig!

So haben die anderen Kandidaten geantwortet:

"Zeiten zu stürmisch für Experimente und Chaos"
"Geimpfte und Ungeimpfte wurden gegeneinander ausgespielt"
"Die Hofburg ist kein Laufhaus"
Haustier in der Hofburg? Keine Zeit dafür!
"Brot wird nicht mehr mit heimischem Getreide gebacken"
"Aktiver Bundespräsident ist 20 Stunden täglich im Job"

Mehr zum Thema:

Das ist Kandidat Dominik Wlazny
"Brot wird nicht mehr mit heimischem Getreide gebacken"

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