10.000 Neuinfektionen
Minister Rauch vorerst gegen neue Corona-Maßnahmen

Gesundheitsminister Rauch erwartet einen Anstieg bei den Neuinfektionen, aktuell seien aber keine neuen Maßnahmen geplant. | Foto: Christopher Dunker Quelle: BKA
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  • Gesundheitsminister Rauch erwartet einen Anstieg bei den Neuinfektionen, aktuell seien aber keine neuen Maßnahmen geplant.
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Die Infektionskurve steigt seit Wochen an. Am Mittwoch meldeten die Behörden 10.898 Corona-Neuinfektionen und sechs neue Todesfälle österreichweit in den vergangenen 24 Stunden. Von neuen Maßnahmen hält Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) derzeit nicht viel. Die Zielsetzung sei jetzt, in einen Modus zu kommen, in dem man mit Covid leben könne, betonte er vor dem Ministerrat am Mittwoch. Man setzte weiter auf "Eigenverantwortung".

ÖSTERREICH. Die Corona-Zahlen sind in den letzten Tagen stark gestiegen. Der Urlaubsverkehr wird bei der Verbreitung seinen Beitrag dazu liefern. Am Mittwoch wurden über 10.000 Neuinfektionen von den Ministerien gemeldet. Für Rauch sei das aber keine Überraschung, "es erwischt uns auch nicht auf dem falschen Fuß". "Wie weit das raufgeht, ist noch offen. Ich weiß es nicht, das traue ich mich nicht sagen", so der Minister vor dem Ministerrat.

Dennoch wolle er zumindest diese Woche keine neuen Maßnahmen verhängen, "weil wir in den Spitälern keine dramatische Veränderung feststellen". Auf den Intensivstationen liegen derzeit 50 Covid-Patienten – um 9 Personen mehr als am Vortag. 603 Corona-Patienten sind aktuell auf den Normalstationen (plus 20 zum Vortag). 

Neuinfektionen in den Bundesländern seit der gestrigen Meldung:

Burgenland: 357

Kärnten: 212

Niederösterreich: 2.556

Oberösterreich: 1.212

Salzburg: 669

Steiermark: 1.382

Tirol: 537

Vorarlberg: 405

Wien: 3.568

Bei 60.000 Ansteckungen pro Tag habe sich im März gezeigt, dass die Kontaktnachverfolgung und die Quarantänebestimmungen nicht mehr zu handhaben seien. Man suche nach einem System, das man hochfahren könne, wenn die Situation eintritt.

Masken im Herbst, Vierte Impfung zur Diskussion

Mit einer Rückkehr der Maskenpflicht müsse man aber rechnen: "Wir gehen davon aus, dass wir im Herbst europaweit mit weiteren Wellen zur rechnen haben. Man habe aber nach zwei Jahren Pandemie bereits "Kollateralschäden" in Kauf nehmen müssen, so seien etwa Suizidraten gestiegen. "Mir geht es schon auch darum, Gesundheit nicht nur als Abwesenheit von Covid zu definierten - sondern wie geht es den Menschen, den Kindern." Man werde daher ein Management betreiben, "das in erster Linie auf Selbstverantwortung, auf Eigenverantwortung setzt".

Das Nationale Impfgremium berät zudem momentan darüber, ob ein vierter Stich für alle schon früher empfohlen werden soll. Die "gute Nachricht" sei, dass man damit innerhalb einer Woche einen guten Schutz vor schwerer Erkankung aufbaue, sagte Rauch. Hierfür soll eine Impf-Kampagne in den Betrieben, den Arbeitnehmer-Verbänden, in Arztpraxen, Gesundheitseinrichtung und "bis hinein in Gemeinden und Vereine" geschaltet werden.

Verdoppelung der ICU-Patienten bis Juli

Das Covid-Prognosekonsortium geht davon aus, dass sich die steigenden Corona-Infektionsanzahlen schon bald in den Spitälern bemerkbar machen werden. In den kommenden zwei Wochen muss demnach mit einer Verdreifachung der Covid-19-Patientinnen und -Patienten im Normalpflegebereich gerechnet werden. Auf den Intensivstationen (ICU) rechnen die Experten in ihrer aktuellen Einschätzung bis Anfang Juli mit doppelt so vielen stationär aufgenommenen Covid-Kranken wie derzeit.

Update: Neuinfektionen von Mittwoch ergänzt

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