Integrationsfonds
Neuer Kurs als Offensive gegen Antisemitismus

 Wir dürfen auf keinem Auge blind sein, denn wir müssen jede Form des Antisemitismus bekämpfen, egal ob von rechts, links oder neue Formen", betont Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP).  | Foto: Christopher Dunker/BKA
  • Wir dürfen auf keinem Auge blind sein, denn wir müssen jede Form des Antisemitismus bekämpfen, egal ob von rechts, links oder neue Formen", betont Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP).
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 Die Werte- und Orientierungskurse des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) wurden ab  Jahresbeginn 2022 von bisher acht auf 24 Stunden ausgebaut. Neu ist ein Sensibilisierungsmodul zum Thema Antisemitismus, das gemeinsam mit der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) erarbeitet wurde.

ÖSTERREICH. Im neuen Modul steht die Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen von Antisemitismus, die Vermittlung der Geschichte jüdischen Lebens in Österreich und auch die Verantwortung Österreichs in Zusammenhang mit dem Holocaust im Mittelpunkt.

Sensibilisierung für Formen des Antisemitismus 

In der täglichen Arbeit mit der Zielgruppe sei ersichtlich, dass es unter Zuwanderinnen und Zuwandern und Flüchtlingen oftmals andere Perspektiven auf das Thema Antisemitismus gebe. Das würden auch Ergebnisse zweier verschiedener Studien nahelegen, heißt es vom ÖIF. Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Werte- und Orientierungskurse bringen demnach teilweise antisemitisches Gedankengut mit und haben Vorbehalte gegenüber dem Staat Israel und Jüdinnen und Juden. 

Das Antisemitismus-Modul ziele daher darauf ab, die Teilnehmenden noch während ihres Integrationsprozesses in die österreichische Gesellschaft dafür zu sensibilisieren, was Antisemitismus ist, in welcher Form er auftreten kann und wie man ihm entgegenwirken kann. Kursteilnehmer lernen, dass die Diskriminierung von Juden und Jüdinnen sowie die Leugnung, Verharmlosung und das Gutheißen nationalsozialistischer Verbrechen in Österreich gesetzlich verboten sind und geahndet werden. Wie man mit Zivilcourage entschieden gegen Antisemitismus auftritt, wird ebenfalls erarbeitet. 

„Antisemitismus, egal aus welcher Richtung er kommt, hat in Österreich keinen Platz. Wir dürfen auf keinem Auge blind sein, denn wir müssen jede Form des Antisemitismus bekämpfen, egal ob von rechts, links oder neue Formen", so Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP). Auch im  Integrationsbereich brauche es eine Offensive gegen Antisemitismus. 

„Es geht nicht nur um Antisemitismus selbst. Judentum gehört zu Österreich wie die Milch in die Melange. Dies gilt es, jedem und jeder einzelnen klarzumachen, egal ob er oder sie hier geboren ist oder erst seit Kurzem in Österreich lebt", erklärt Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien. 

Verpflichtende Teilnahme

Seit Anfang 2022 finden die Werte- und Orientierungskurse ausgebaut an drei Tagen statt. Verpflichtend  ist der Besuch für Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte ab dem vollendeten 15. Lebensjahr sowie für Drittstaatsangehörige und Asyl- und subsidiär Schutzberechtige, die Sozialhilfe beziehen. Auch für Asylwerber mit hoher Anerkennungswahrscheinlichkeit stehen die Werte- und Orientierungskurse offen.

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