"System ausgehungert"
ÖGK fordert Ausbau bei Niedergelassenen Ärzten

- Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), geht mit fusion der Gebietskrankenkassen hart ins Gericht. Die Krankenversicherung sei "ausgehungert" worden.
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Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), geht mit Fusion der Gebietskrankenkassen hart ins Gericht. Die Krankenversicherung sei "ausgehungert" worden.
ÖSTERREICH. Lange Wartezeiten oder Probleme, gar keine Kassenärztinnen oder Kassenärzte zu finden. ÖGK-Obmann Andreas Huss forderte anlässlich einer Pressekonferenz am Donnerstag, 10. Juli, rasche Strukturmaßnahmen.
Gemeinsam mit Wolfgang Panhölzl, dem Leiter der Abteilung Sozialversicherung in der Wiener Arbeiterkammer (AK), forderte Huss Maßnahmen für einen Ausbau der niedergelassenen Versorgung. "Das würde auch Spitäler entlasten", so Huss. Dabei kritisierte Huss einmal mehr die Fusion der Gebietskrankenkassen durch die türkis-blaue Regierung. Dadurch, so Huss, seien die Verwaltungskosten gestiegen, und die „öffentliche Krankenversicherung wurde in den letzten Jahren ausgehungert“.
"Es ist eine politische Entscheidung"
Im Vorjahr 2024 sollen 11,5 Milliarden Euro privat aufgewendet worden sein, kritisiert Huss. Die Menschen müssten immer mehr aus der eigenen Tasche bezahlen. Profitieren würden davon vor allem die Privatversicherungen, so der ÖGK-Obmann. Huss behauptet weiters, dass die privaten Anbieter nicht so effizient seien und mittlerweile ebenso an die Grenzen gekommen wären.
Panhölzl thematisierte etwa die Lage bei der Diabetesversorgung: Von 800.000 in Österreich erkrankten Menschen seien nur 100.000 ordentlich versorgt. Abhilfe könnten hier etwa Diabeteszentren schaffen. Ob die für die Stärkung des niedergelassenen Bereichs nötigen Mittel durch höhere Sozialversicherungsbeiträge oder Steuern aufgebracht würden, sei eine politische Entscheidung, so Huss abschließend.
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