Patientenmilliarde
ÖGK versucht 215 Mio. Euro Mehrkosten zu erklären

Statt einer Milliarde an Einsparungen wurden 215 Millionen Euro mehr ausgegeben.  | Foto: pixabay.com
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Wir haben berichtet: Die sogenannte Patientenmilliarde war eines der Prestige-Projekte der türkis-grünen Bundesregierung. Durch die Zusammenlegung der Krankenkassen sollten Kosten von einer Milliarde Euro eingespart werden. Passiert ist aber genau das Gegenteil: Seit dem Start des Projektes sind die Ausgaben deutlich gestiegen. 

ÖSTERREICH. Erst vor wenigen Tagen hat der Rechnungshof dazu einen umfangreichen Rohbericht veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass statt der Einsparung von einer Milliarde Euro zusätzlich rund 215 Millionen Euro ausgegeben worden sind. Jetzt hat sich der Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Bernhard Wurzer, in der ZIB2 am Sonntag dazu zu Wort gemeldet. Auf die Frage nach den nun fehlenden 1,2 Milliarden Euro antwortet er:

"Das eine ist eine politische Ansage einer Patientenmilliarde – die findet sich im gesamten Gesetz nicht. Ich möchte auch dazusagen, dass wenn man wie die Österreichische Gesundheitskasse 650 Millionen Euro Verwaltungskosten im Jahr hat, es schwierig ist, eine Milliarde einzusparen."

Statt einer Milliarde an Einsparungen wurden 215 Millionen Euro mehr ausgegeben.  | Foto: pixabay.com
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Im Jahr 2019 war Wurzer noch zuversichtlich: "Ich bin überzeugt davon, dass die Politik die Milliarde am Ende des Tages wird darstellen können". Von der Zusammenlegung der Kassen ist der Direktor der ÖGK aber nach wie vor überzeugt. Eine Fusion verursache zu Beginn der Umstellung immer Kosten, so Wurzer. 

"Ja, wir sind noch lange nicht am Ende. Wir werden noch einige Jahre brauchen. Aber diese Fusion ist für die Versicherten sehr, sehr gut und wird am Ende des Tages auch ein Erfolg sein."

ÖGK-Direktor Bernhard Wurzer ist noch bis Mitte 2024 im Amt. | Foto: gesundheitskasse.at

Seit dem Start der Zusammenlegung der Kassen wurde - anders als angekündigt - die Zahl der Führungspositionen nicht verändert, es gibt mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als noch im Jahr 2018 und außerdem wird die neue ÖGK-Zentrale um mehr als eine Million Euro gemietet. Eine Ersparnis sei in den ersten zwei Jahren nicht möglich gewesen, so der ÖGK-Direktor.

"Man muss feststellen, dass die Fusion dieser Größe – mit 13.000 Mitarbeitern, mit 16,5 Milliarden Euro Umsatz – etwas ist, wo man nicht in einem Jahr sagen kann, dass die Erfolge da sind. Das kann man vielleicht der Politik vorwerfen. Dass sie zu schnell Erfolge haben wollte."

ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer wünscht sich mehr Anerkennung für die Arbeit der letzten Jahre. | Foto: ÖGK
  • ÖGK-Generaldirektor Bernhard Wurzer wünscht sich mehr Anerkennung für die Arbeit der letzten Jahre.
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Die Frage, ob es jemals eine Einsparung von einer Milliarde Euro im Österreichischen Gesundheitssystem geben werde, lässt Wurzer offen. Man müsse der Organisation die Zeit geben. Denn es sei die größte Fusion, die in Österreich jemals stattgefunden habe, sagt Wurzer im Interview mit der ZIB2. Bis zum Ende seiner Amtszeit Mitte 2024 werde er aber alles tun, um optimale Leistungen für die Versicherten der ÖGK zu garantieren.

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