Neo-Minister
Rauch will "Balance zwischen Sicherheit und Freiheit" halten

- Ab 1995 war Rauch Mitglied des Landesvorstandes der Partei "Die Grünen Vorarlberg" und seit 1997 deren Landessprecher.
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Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) präsentierte am Freitag den Vorarlberger Landesrat Johannes Rauch (Grüne) offiziell als den neuen Gesundheits- und Sozialminister. Seine Angelobung ist für nächsten Dienstag vorgesehen.
ÖSTERREICH. Nachdem Wolfgang Mückstein am Donnerstag seinen Rücktritt bekannt gab, wurde bereits am Freitag sein Nachfolger vorgestellt. Johannes Rauch wird nach Rudolf Anschober und Wolfgang Mückstein zum dritten Gesundheitsminister der letzten zwei Jahre. Bei seiner Vorstellung plädierte Rauch für ein Abrüsten der Worte und eine seriöse Vorbereitung auf den Herbst.
Rauch ein "Profi mit Tiefgang und Weitblick"
Schon am Donnerstagabend hatte der grüne Parteichef Werner Kogler Rauch dem Parteivorstand und dem Parlamentsklub als Mücksteins Nachfolger vorgeschlagen. Am Freitag wurde der der Vorarlberger dann im Erweiterten Bundesvorstand der Grünen einstimmig als neuer Gesundheits- und Sozialminister gewählt.
Kogler zeigte sich zuversichtlich über seine Personalentscheidung: Rauch sei ein "Profi mit Tiefgang und Weitblick", "einer, der klare Worte sprechen kann und wird". Er kenne die Politik auf allen Ebenen, habe das türkis-grüne Regierungsprogramm an maßgeblichen Stellen mitverhandelt und sei "auch jemand, der mit politischen Widerständen umzugehen vermag".
Rauch: "Pandemie noch nicht vorbei"
Rauch freue sich auf den Perspektivenwechsel und wolle sein Bestes tun. Er versicherte: "Wenn ich es mache, dann mit ganzem Herzen und ganzer Kraft." Die ÖVP kenne er, habe mit ihr in der Landespolitik mitregiert: "Ich weiß, was das auch bedeutet." Als dritter Gesundheitsminister in der Pandemie sei ihm aber bewusst: Schonfrist könne er keine haben.
Seine wichtigste Aufgabe im neuen Amt seien nun "seriöse Vorbereitungen auf den Herbst und Winter". Die Pandemie sei noch nicht vorbei. Man habe sich schon einmal in Sicherheit gewiegt, denselben Fehler sollte man aber nicht "zwei- oder dreimal machen". Was die Corona-Maßnahmen betrifft, gibt der designierte Minister einen Leitsatz aus: "So viel wie nötig und so wenig wie möglich." Es gelte, diese Balance zwischen Sicherheit und Freiheit zu halten, so Rauch.
Lob und Anerkennung für Mückstein
Werner Kogler zollte dem am Tag zuvor zurückgetreten Mückstein "tiefen Respekt und Bewunderung". Man müsse Mücksteins Entscheidung zur Kenntnis nehmen. Es sei sehr "eindrücklich und eindringlich," was er gesagt habe, ging Kogler auf die Bedrohungen gegen den ehemaligen Minister und seine Familie ein. "So soll es in dem Land nicht weitergehen", sagte Kogler. In dem "feindseligen Klima" seien auch Wissenschafterinnen und Wissenschafter bedroht worden. Es seien "Folgen einer völlig fehlgeleiteten Auseinandersetzung", und da müsse man etwas gemeinsam dagegen tun.
Auch Rauch dankte Mückstein und betonte, dass das feindselige Klima ein Ende haben müsse: "Wir sind nicht im Krieg" – Meinungsverschiedenheiten könnten und sollten „in zivilisierter Art und Weise“ ausgetragen werden. Dass sich Menschen Anfeindungen und Bedrohungen aussetzen müssen, gehöre nicht in die Republik Österreich.

- Gesundheitsminister Mückstein mit Stella Kyriakides bei ihrem Besuch in Wien am 01.10.2021.
- Foto: BMSGPK / Marcel Kulhanek
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Gesundheitskasse begrüßt rasche Neubesetzung
Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) begrüßte in einer Aussendung "das rasche Handeln der Bundesregierung" und bezeichnete Johannes Rauch als einen "politischer Profi", für den die Bekämpfung der Pandemie oberste Priorität habe.



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