Rückzug nach SPÖ-Befragung
Rendi-Wagner tritt als SPÖ-Vorsitzende zurück
SPÖ-Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner hat vier Jahre die SPÖ durch die Opposition geführt. Nach dem – zwar knappen, aber eindeutigen – Ausgang der Mitgliederbefragung kündigte sie am Dienstag ihren Rückzug an.
ÖSTERREICH. SPÖ-Bundesparteivorsitzende und Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner gab am Dienstag vor Beginn der Bundesparteigremien ihre Erklärung ab. Sie werde nicht ein weiteres Mal als SPÖ-Vorsitzende kandidieren, aber ein geordnetes Prozedere hinterlassen. Am Dienstag werde man die nächsten Schritte entscheiden und den Bundesparteitag besprechen. Rendi-Wagner habe Andi Babler zum Gremium eingeladen, bei dem auch Hans-Peter Doskozil anwesend sein werde.
Ergebnis "arschknapp"
Am Anfang ihrer Rede bedankte sie sich erneut bei allen SPÖ-Mitgliedern für ihr Vertrauen. Sie bedankte sich auch bei jenen Mitgliedern, die nicht für sie votiert haben, weil ihre Stimmen aus "Überzeugung" abgegeben wurden, um die Sozialdemokratie wieder zu einen. Rendi-Wagner bedankte sich auch bei ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ihrem Team, die sie in ihrer Amtszeit unterstützt haben. Und sie sprach über ihre Verantwortung, die sie vier Jahre lang mit viel "Herzblut" wahrgenommen habe. Das Ergebnis sei "arschknapp" gewesen - damit zitierte sie den Bundespräsidenten - und sie wird es akzeptieren, wie sie schon zuvor angekündigt hatte.
Abstimmungsergebnis überraschend knapp
Hans-Peter Doskozil konnte rund 33,7 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, Andreas Babler 31,5 Prozent, Rendi-Wagner 31,4 Prozent. Die SPÖ-Parteichefin hatte im Vorfeld bereits angekündigt, sich von der Parteiführung zurückzuziehen, sollte sie von den Mitgliedern nicht in ihrer Funktion bestätigt werden.
"Sozialdemokratisch geführte" Bundesregierung notwendig
Rendi-Wagner hatte sich nach Bekanntwerden der Ergebnisse in einer ersten Stellungnahme über eine Aussendung bei allen Mitgliedern, die an der Befragung teilgenommen haben, bedankt. Jede abgegebene Stimme sei wichtig gewesen, "weil sie aus der Überzeugung heraus abgegeben wurde, die SPÖ wieder zu einen und stark zu machen." Das "sehr knappe" Ergebnis wolle sie akzeptieren. Zudem kündigte sie das weitere Vorgehen an: "Im Präsidium und im Bundesparteivorstand werden wir gemeinsam die nächsten Schritte und den Bundesparteitag besprechen. Es muss Ziel sein, dass dieses Land endlich wieder eine sozialdemokratisch geführte Bundesregierung bekommt. Diesen Herausforderungen wird sich die SPÖ stellen – wie sie das immer getan hat.“
Porträt von Pamela Rendi-Wagner
Als nächster Schritt werden die Gremien beraten, bevor am 3. Juni am Parteitag in Linz die offizielle Entscheidung über den SPÖ-Vorsitzenden fällt.
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