Studie
Wien ist die transparenteste Gemeinde Österreichs

Foto: Pixabay/CC0

Wien liegt mit einem deutlichen Abstand zu anderen Gemeinden erneut auf Platz eins. Am Ende der Rangliste finden sich die Kärntner Gemeinden Wolfsberg und Feldkirch. 

ÖSTERREICH. Alle zwei Jahre überprüft die Antikorruptionsorganisation Transparency International (TI), welche Informationen heimische Gemeinden im Internet veröffentlichen. Zum zweiten Mal (nach 2017) wurde Wien zur transparentesten Stadt Österreichs gekürt. Laut dem „Index Transparente Gemeinde“ 2019, erreichte die Bundeshauptstadt 83,23 der möglichen 100 Punkte. Dahinter folgen mit einem deutlichen Abstand Graz (77,34 Punkten ) und Linz mit 77,09 Punkten. Am Ende der Rangliste finden sich die Kärntner Städte Wolfsberg (21,19 Punkten) und Feldkirchen (20,23 von 100 Punkten).

Im Rahmen der Untersuchung wurden die Websites der 50 einwohnerstärksten Gemeinden und Städte Österreichs unter die Lupe genommen. Die darin veröffentlichten Informationen wurden anhand von 50 Kriterien in zehn Kategorien auf deren Vollständigkeit, Übersichtlichkeit sowie Auffindbarkeit überprüft.

Bei einem österreichweiten Durchschnitt von 37,82 Prozent ging die Stadt Wien als deutlicher Sieger hervor. Für die hohe Punktzahl sei ausschlaggebend gewesen, dass die Wiener Stadtverwaltung für die Bevölkerung relevante Informationen auf ihren Webseiten proaktiv, leicht auffindbar und in hohem Maße zur Verfügung stelle, erläuterte TI-Vorsitzende Eva Geiblinger.

Mangelnde Transparenz bei öffentlichem Eigentum

Besonders nachlässig bei der Transparenz sind die Gemeinden in den Bereichen Verkauf öffentlichen Eigentums (durchschnittlich 1,6 Punkte), öffentliches Vergabe- und Beschaffungswesen (1,98) sowie Subventionen und Fördermittel (2,81). Zwar gab es leichte Verbesserungen im Vergleich zu 2017. Dennoch kritisierte TI-Vorsitzende Eva Geiblinger: „Die korruptionsanfälligen Problemfelder des öffentlichen Beschaffungswesens, des Verkaufs öffentlichen Eigentums und der öffentlich-privaten Partnerschaften bleiben weiter bestehen."  Österreichische Städte und Gemeinden würden der Öffentlichkeit unter dem Deckmantel des Datenschutzes und der Amtsverschwiegenheit weiterhin kaum Informationen zur Verfügung stellen, so Geiblinger.

Generell zeigt das Ranking, dass größere Gemeinden mehr Informationen veröffentlichen als kleine. Diese hätten einen Größenvorteil, räumte Alexander Picker, TI-Vorstandsmitglied, ein. Größere Gemeinden hätten mehr Ressourcen, um Daten zu veröffentlichen. Jedoch finden sich auch kleinere Gemeinden wie Perchtoldsdorf (Platz neun) und Feldkirch (Platz zehn) auf den vorderen Plätzen.

Kitzbühel transparenteste Tourismus-Gemeinde 

In einer eigenen Rangliste wurden heuer erstmals auch zehn Tourismus-Gemeinden überprüft. Laut TI-Index ist unter den tourismusstarken Gemeinden Kitzbühel mit 35,89 Prozent die transparenteste. Dahinter folgen Lech am Arlberg (33,33) und Velden am Wörthersee (29,19). Am intransparentesten sind Schladming (18,74), Saalbach (17,48) und Obertilliach (16,74).

Wien ist unfreundlich, aber lebenswert

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