Spott über Corona
Wirbel um Schauspieler-Aktion #allesdichtmachen

Auch die Schauspielerin Nina Proll provoziert mit ihrem Video | Foto: allesdichtmachen
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Dutzende prominente Schauspielerinnen und Schauspieler aus Deutschland und Österreich hatten in einer koordinierten Aktion die Corona-Politik ihrer jeweiligen Bundesregierung kritisiert. Unter dem Hashtag #allesdichtmachen verbreiteten Künstler wie Roland Düringer, Nina Proll oder Manuel Rubey  am Donnerstag über Instagram und YouTube gleichzeitig ironisch-satirische Clips mit persönlichen Statements. Nach Kritik an der Aktion #allesdichtmachen haben sich mehrere Schauspieler davon distanziert. 

ÖSTERREICH. Während in Österreich immer noch Hunderte Menschen wegen Corona in den Spitälern liegen und die Intensivbetten voll sind, haben sich rund 50 Schauspieler zynische Videos einfallen lassen, um sich über die Maßnahmen der Regierung lustig zu machen. Die beteiligten Prominenten tun so, als unterstützten sie die Maßnahmen und wollten noch strengere, machen sich in Wahrheit darüber lustig. Die Videos sind gerade zu einem Zeitpunkt im Netz erschienen, als Österreich die Lockerungen angekündigt hat – auch im Kulturbereich.

Shitstorm gegen die Aktion

Gar nicht lustig. So kommentierten viele User die Videos auf Social Media, die am Donnerstag und Freitag viral geworden sind. Ein wahrer Shitstorm ging dann über die Aktion nieder.

"Niemand braucht Kunst", sagt etwa Manuel Rubey in leicht überheblichem Ton. Und weiter: "Lasset uns gemeinsam nur noch zu Hause bleiben." In seinem Video sagt Düringer ironisch: "Selbst der Tod ist ja lediglich ein Fehler der Schöpfung. Wenn wir uns brav anstrengen, dann können wir mithilfe der modernen Wissenschaft diesen Fehler korrigieren. (...) Befolgen Sie brav die Maßnahmen der Bundesregierung und bescheren Sie so mir und Ihnen ein ewiges Leben." 

Auch Nina Proll findet es sichtlich lustig, wie sie die Lage aufs Korn nimmt.

Rückzieher in Deutschland

Die deutsche Schauspielerin Ulrike Folkerts hat ihre Beteiligung an der Internetaktion #allesdichtmachen als Fehler bezeichnet. "Die Videos, die entstanden sind, wurden falsch verstanden, sind vielleicht falsch zu verstehen", schrieb die Tatort-Kommissarin auf Instagram. "Ich habe einen Fehler gemacht, ich war naiv genug zu glauben, mit meinen Kollegen*innen ein gewinnbringendes Gespräch in Gang zu bringen. Das Gegenteil ist passiert." Es tue ihr leid, "Menschen verletzt und vor den Kopf gestoßen zu haben". Die Corona-Maßnahmen bezeichnete Folkerts als "absolut richtig". Sie sei weit davon entfernt, "Querdenkern und Rechten Argumente in die Hände zu spielen", betonte sie. "Es ist furchtbar, dass man mir das unterstellt." Die Aktion sei "schief gegangen und unverzeihlich", schrieb Folkerts.

Heike Makatsch entschuldigte sich bei den Opfern der Corona-Pandemie und ihren Angehörigen. "Ich erkenne die Gefahr, die von der Corona-Pandemie ausgeht, und will niemals das Leid der Opfer und ihrer Angehörigen schmälern und sie womöglich dadurch verletzen. Sollte das geschehen sein, so bitte ich um Verzeihung", teilte sie auf Instagram mit.

Auch entsetzte Reaktionen unter Kollegen

Die Aktion ist wohl nach hinten losgegangen – andere Schauspielkollegen reagierten entsetzt. Wer die Aktion koordiniert bzw. initiiert hat, war zunächst nicht bekannt.

Hier geht es zur Aktion #allesdichtmachen.de – mach dir selbst ein Bild

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Auch die Schauspielerin Nina Proll provoziert mit ihrem Video | Foto: allesdichtmachen
Einige Schauspieler haben ihre Videos bereits gelöscht. | Foto: allesdichtmachen

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