Proteste, kaum Besucher

WM-Qualifikation gegen Israel in Klagenfurt vor Rekord

Am Freitag Abend steigt die Konfrontation des österreichischen Nationalteams gegen Israel: Um  20.45 Uhr (live in ORF1) findet in Klagenfurt die rekordverdächtige Revanche für das 2:5 im September in Haifa ausgetragenen Spiels statt: Noch nie gab es so wenige verkaufte Karten für ein WM-Qualifikationsspiel in Österreich.

ÖSTERREICH. Die WM-Qualifikation der Gruppe F findet am Freitag im Wörthersee-Stadion, SR Hategan (ROU) statt: Im vorletzten Gruppenspiel geht es nicht nur um Sieg, sondern auch um die sportliche Zukunft von Teamchef Franco Foda.

2G-Regel sorgt für Minusrekord

Nicht einfach ist die anhaltend schwierige Situation aufgrund der Coronapandemie. Laut ÖFB-Angaben waren für das WM-Qualifikationsspiel gegen Israel am Donnerstagmittag nur 3.000 Karten verkauft, das Stadion umfasst Plätze für bis zu 29.200 Zuschauer. Für den Stadionzutritt gilt die 2G-Regel (Geimpft und/oder Genesen).

Bisheriger Minusrekord in einem ÖFB-Pflichtspiel in Österreich waren 5.200 Zuschauer am 29. März 1995 in der EM-Qualifikation in Salzburg gegen Lettland (5:0). Ein Jahr später, am 29. Mai 1996, zum Freundschaftsspiel gegen Tschechien (1:0) kamen sogar nur 5.100 Gäste, ebenfalls ins damalige Stadion Lehen - bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie Minusrekord bei ÖFB-Spielen in Österreich nach 1945. 

Bilanz gegen Israel

Bisher haben die Österreicher drei der letzten sechs Duelle mit den Israelis verloren, allerdings allesamt auswärts. Bei Heimspielen gab es in bisher vier Aufeinandertreffen drei ÖFB-Siege und ein Remis.

Die Gesamtbilanz gegen Israel ist aus rot-weiß-roter Sicht in zwölf Spielen mit fünf Siegen, vier Unentschieden und drei Niederlagen bei einem Torverhältnis von 22:23 immer noch leicht positiv. Den jüngsten vollen Erfolg gab es vor zwei Jahren in der EM-Qualifikation mit einem 3:1 in Wien. Davor und danach musste die Auswahl von Teamchef Franco Foda in Haifa allerdings jeweils schmerzliche Niederlagen hinnehmen - 2:4 im März 2019 und zuletzt 2:5 im September 2021. 

"Wir wollen gewinnen!"

Nach der 2:5-Niederlage in Haifa steht vor allem auch Wiedergutmachung an der Tagesordnung der Österreicher:

"Wir wollen gewinnen, das ist unser oberstes Ziel und so werden wir auch ins Spiel gehen”, sagte David Alaba einen Tag vor dem WM-Qualifikationsspiel in Klagenfurt gegen Israel. Das Rezept für einen erfolgreichen Auftritt ist für den Kapitän klar: “Wir müssen die Chancen, die wir bekommen, nützen und defensiv im Vergleich zum ersten Spiel gegen Israel weniger zulassen.”

Zwar gilt der volle Fokus den beiden abschließenden Spielen der WM-Qualifikation (Duell gegen die Republik Moldau am Montag, 20:45 Uhr, live in ORF 1), mit dem Ziel, sechs Punkte zu generieren, dennoch hat der Legionär von Real Madrid auch das Playoff im kommenden März im Visier, über das sich das Nationalteam noch für die FIFA WM 2022 in Katar qualifizieren kann. Alaba: 

“Wir werden versuchen, die Zeit bis dahin zu nützen. Es ist ein Traum von jedem, sich für die WM zu qualifizieren. Auch für mich persönlich ist es ein Riesenziel, das ich unbedingt erreichen möchte. Da würde ein Traum für mich in Erfüllung gehen”.

Der Traum vom ersten Einsatz im Nationalteam könnte sich am Freitag auch für die beiden Team-Debütanten Nicolas Seiwald und Junior Adamu erfüllen. “Beide haben meine Erwartungen erfüllt, Schwung in die Mannschaft gebracht und sehr gut trainiert. Insofern ist es möglich, dass der eine oder andere am Freitag zum Einsatz kommt”, sagte Teamchef Franco Foda. Besprochen werde nach dem Abschlusstraining auch noch die Situation auf der Torwartposition. “Auf der einen oder anderen Position gibt es noch Überlegungen”, so Foda. 

Mögliche Aufstellungen

Österreich: Bachmann – Trimmel, Dragovic, Hinteregger, Alaba – Ilsanker Grillitsch – Baumgartner, Sabitzer, Grüll – Arnautovic

Israel: Marciano – Elhamed, Abu Abaid, Bitton – Dasa, Dor Peretz, Natcho, Menahem – Solomon – Sahavi, Dabbur 

Protest gegen das Spiel

Palästina Solidarität Österreich wandte sich im Vorfeld in einem Offenem Brief an den Präsidenten des ÖFB. Dabei ging es um einen Protest gegen das Länderspiel Österreich - Israel und gegen die Annahme der IHRA Definition von Antisemitismus durch den ÖFB und die Bundesliga.  Im Offenen Brief wurde Israel als '"völkerrechtswidriges Apartheid- und siedlerkolonialistisches Regime" bezeichnet.