"Fat Cat Day"
AK kritisiert Gehälter von Österreichs Spitzenmanagern

Am 5. Jänner jährt sich 2023 der "Fat Cat Day". | Foto: unsplash
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Am 5. Jänner ist wieder der "Fat Cat Day". An diesem Tag hat ein Spitzenmanager in Österreich das durchschnittliche Jahreseinkommen von Beschäftigten in Österreich verdient. Die Arbeitkammer Österreich zeigt damit die Gehaltsschere auf und stellt Forderungen, um Gehälter fairer zu verteilen.

ÖSTERREICH. Auch 2023 jährt sich der Tag der fetten Katzen, der "Fat Cat Day". Damit wird der Tag bezeichnet, an dem das Jahreseinkommen von Beschäftigten durch die Vorstandsvorsitzenden der größten börsennotierten Unternehmen verdient wurde. Im Jahr 2023 fällt dieser Tag auf den 5. Jänner. Mit einem Feiertag am 1. Jänner dauert es also ganze vier Tage, bis ein Spitzenmanager in Österreich so viel verdient hat wie der Durchschnitt der Beschäftigten in einem Jahr. 

Die "Fat Cats" Österreichs

Unter den 20 Vorstandsvorsitzenden der größten börsennotierten Unternehmen (auch "Fat Cats" genannt) befand sich im Beobachtungszeitraum von 2021 eine Frau, Elisabeth Stadler von der Vienna Insurance Group AG. Sie verdiente in diesem Jahr knappe 1,8 Millionen Euro. Damit musste sie 6,3 Tage arbeiten, um an ihrem persönlichen "Fat Cat Day" anzukommen.

Am schnellsten verdient Anas Abuzaakouk von der Bawag Group AG das jährliche Medianeinkommen. Nach nur 1,1 Arbeitstagen hat er das bereits erreicht, 2021 verdiente er über 10 Millionen Euro. Ihm folgt Heimo Scheuch von der Wienerberger AG mit 1,6 Arbeitstagen und einem Jahreseinkommen von fast 7 Millionen Euro im Jahr 2021. Das Schlusslicht bildet Cord Prinhorn von der Lenzing AG. Mit einem Jahreseinkommen von 490.00 Euro muss er ganze 22,7 Tage arbeiten, um das durchschnittliche Jahreseinkommen zu verdienen.

Durchschnittlicher Stundenlohn von 729 Euro

Als Berechnungsgrundlage für das Einkommen der Beschäftigten wird der Median der Einkommen laut Hauptverband der Sozialversicherungsträger hergenommen. Das betrug im Jahr 2021 34.776 Euro. Der Unterschied wird noch einmal viel deutlicher, wenn man sich vor Augen führt, dass viele Österreicherinnen und Österreicher ein Jahreseinkommen weit unter dem Median haben.

Als "Fat Cat" werden die CEOs der 20 größten börsennotierten Unternehmen Österreichs bezeichnet. | Foto: unsplash
  • Als "Fat Cat" werden die CEOs der 20 größten börsennotierten Unternehmen Österreichs bezeichnet.
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Um den "Fat Cat Day" zu berechnen, wird für jeden CEO ein Tag mit 12 Arbeitsstunden herangezogen. Jedes vierte Wochenende nimmt sich dieser CEO frei. Mit 10 Urlaubstagen und 9 Feiertagen arbeitet ein CEO daher 320 Tage oder 3.840 Stunden. Bei dieser Berechnung benötigt ein Spitzenmanager 48 Stunden oder 4 Arbeitstage, um bei einem durchschnittlichen Stundenlohn von 729 Euro das Jahresmedian zu erreichen. Das Durchschnittseinkommen eines Vorstands lag im Jahr 2021 bei rund 2,8 Millionen Euro, das ist das 80-fache vom Jahresmedian einer oder eines Beschäftigten in Österreich.

Forderungen der AK

Die Arbeiterkammer Österreich hat genug von dieser enormen Gehaltsschere und stellt daher Forderungen, um diese Ungleichheit zu beenden:

  • Angemessene Relation: "Der Aufsichtsrat sollte eine angemessene Relation zwischen Vorstandsvergütung und Belegschaft definieren", so Elisabeth Lugger, Juristin in der Abteilung Betriebswirtschaft bei der AK. 
  • Stärkung der Transparenz: Die Regelungen zur Vorstandsvergütung sollten auch der Unternehmenstransparenz zugutekommen, damit am Unternehmen interessierte Parteien sich ein Bild machen können. "Eine transparente, umfassende Berichterstattung über die unterschiedlichen Bausteine der Vorstandsvergütung gehört zur Basis der guten Unternehmensführung", so Lugger.
  • Nachhaltige Unternehmensführung: Die Orientierung an finanziellen Kennzahlen solle beendet werden. Stattdessen sollte die Nachhaltigkeitsleistung des Managements - in den Bereichen Umwelt, Soziales und Governance - entsprechend vergütet werden.

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