Akkurasierer, elektrische Zahnbürsten & Co
Akku-Geräte sterben oft den „Mülltod“
Immer mehr Alltagsgeräte werden mit Akkubetrieb angeboten. Die Arbeiterkammer hat die Akkus von 119 gängigen Geräten getestet. Das Ergebnis: 79 Prozent der Akkus waren fest in den Geräten verbaut. Ein Austausch kommt oft sehr teuer oder ist unmöglich.
ÖSTERREICH. Nur bei 21 Prozent der Geräte war der Akku selbst austauschbar. Aus „grün kaufen“ wird häufig also nichts. Eine unerfreuliche Bilanz in Sachen Nachhaltigkeit, resümiert AK Konsumentschützerin Daniela Zimmer: "Fest verbaute Akkus können – wenn überhaupt – nur durch Fachbetriebe getauscht werden. Der Aufwand dafür ist oft hoch oder steht in keiner Relation zum Preis. Das überlegen sich dann KonsumentInnen zweimal und die Geräte landen im Müll.“
Akkutausch oft teuer oder unmöglich
Die AK wollte wissen, wie es bei Bestseller-Geräten (Händlerangaben) in elf ausgewählten Kategorien in Sachen fest verbauter oder selbst austauschbarer Akkus steht: Tablets, Akkustaubsauger, Saugroboter, Laptops/Notebooks, Smartwatches, elektrische Zahnbürsten, Smartphones, tragbare Bluetooth-Lautsprecher, Spielzeugdrohnen, elektrische Rasierer, E-Scooter.
Im AK-Test betrugen etwa bei einem Bluetooth-Lautsprecher die Tauschkosten für den fest verbauten Akku 60 Prozent des Neupreises. Bei drei von 18 Geräten mit fest verbautem Akku war nach Ablauf der Garantie kein Austausch mehr möglich. Bei fünf Geräten konnte für den Tausch im Voraus kein Preis gesagt werden - Kostenvoranschläge können bis zu 45 Euro ausmachen. Bei sechs (von 18) konnten die Kosten für einen Akkutausch eruiert werden.
Bei den selbst austauschbaren Akkus konnten in zwei von fünf Fällten die Ersatzakkus direkt über die Webseite des Herstellers bestellt werden, alle anderen konnten im Fach- und Onlinehandel erworben werden. Konsumenten können laut Zimmer aber kaum zwischen Geräten mit fest verbautem und selbst austauschbarem Akku wählen, „da diese bei vielen oft nachgefragten Geräten von den Herstellern einfach nicht mehr angeboten werden, etwa Smartphones.“
Kosten für den Akkutausch beim Kauf erfragen
"Man sollte sich beim Kauf über die Kosten eines Akkuaustausches erkundigen“, rät Zimmer. Denn die Tauschkosten können bei fest verbauten Akkus 60 Prozent des Neupreises betragen. Bei günstigeren Rasierern undHaarschneidegeräten um 50 Euro sind Akkutauschkosten von 15 Euro keine Kleinigkeit, aber noch immer besser als etwa ein Gerät um 100 Euro ohne jede Tauschmöglichkeit. Einige der getesteten Geräte mit Akkus, an die auch Fachbetriebe nicht herankommen, waren reine Wegwerfprodukte. "Ein No-Go aus Sicht des Umweltschutzes", so die Arbeiterkammer abschließend.
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