ÖGB-Chef Katzian zu Kika-Leiner
"Das ist eine Vorgangsweise, die stinkt"

Deutliche Kritik übte Katzian an der Insolvenz von kika/Leiner. | Foto: BKA
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Die Kika-Leiner Insolvenz beschäftigt weiter das Tagesgeschehen in Österreich. Während die FPÖ mittlerweile eine Einsetzung eines U-Ausschusses fordert, kann sich ÖGB-Chef Wolfgang Katzian unterdessen eine Kontrolle einer unabhängigen Kommission vorstellen.

ÖSTERREICH. "Wir haben keine Zeit zu verlieren. Ich werde jedenfalls sofort kommende Woche Gespräche mit den anderen Parteien suchen, in erster Linie mit der SPÖ, deren Finanzsprechers Krainer ja schon Interesse an der Einsetzung eines U-Ausschusses gezeigt hat“, kündigte der blaue Generalsekretär Christian Hafenecker Samstagvormittag an. 

Eine "konsequente, schonungslose und umfassende Aufklärungsarbeit" sei man den Steuerzahlern schuldig, "das haben sich aber vor allem auch die Mitarbeiter von Kika/Leiner, denen von einem Tag auf den anderen die Existenzgrundlage entzogen wurde, verdient“, betonte Hafenecker.

"Man muss sich das genau anschauen"

Katzian will zunächst die Aufarbeitung sämtlicher Abläufe durch die Finanzprokuratur abwarten. Sollte dabei herauskommen, dass "nicht alles astrein" abgelaufen ist, sei er dafür, "dass sich das jemand Externer anschaut", also eine unabhängige Kommission, erklärte er im Mittagsjournal. Diese könnte dann auch eine "mögliche Rückabwicklung" zum Beispiel von Immobiliendeals ausloten. Verärgert zeigte sich Katzian darüber, dass den Mitarbeitern noch zu Weihnachten signalisiert wurde, dass "alles in Ordnung" und man "auf einem guten Weg" sei. Mittlerweile wisse man, dass die Firma im Hintergrund filetiert worden sei. Letztlich wurde Insolvenz angemeldet, so Katzian: "Das ist einen Vorgangsweise, die stinkt." Daher müsse man sich das genau anschauen. 

Eine unabhängige Kommission könnte auch eine „mögliche Rückabwicklung“ zum Beispiel von Immobiliendeals ausloten. | Foto: kika/leiner
  • Eine unabhängige Kommission könnte auch eine „mögliche Rückabwicklung“ zum Beispiel von Immobiliendeals ausloten.
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Keine Zurückhaltung bei Lohnverhandlungen

Angesichts der Forderung, Gewerkschaften sollten heuer bei den Lohnverhandlungen zurückhaltend sein, um die Inflation einzubremsen, hält er fest: Die Regierung habe nichts auf den Weg gebracht außer ein paar Einmalzahlungen. In dieser Situation von den Gewerkschaftsmitgliedern Lohnzurückhaltung zu verlangen, gehe sich nicht aus, so Katzian: "Das kann man ja von keiner einzigen Gewerkschaft der Welt verlangen."

Man werde die Spielregeln nicht ändern. "Wir schauen uns im Herbst die rollende Inflation der letzten zwölf Monate an", so Katzian, und darunter werde es keine Abschlüsse geben. Zudem stellt Katzian diverse "Aktivitäten" in den Raum, sollte Anfang September nicht klar sei, dass die Energie- und Strompreise runtergehen. Man verfüge über "viele Möglichkeiten des großen Blumenstraußes von Aktivitäten", etwa Aktionstagen bis zu Demonstrationen.

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