Nehammer in Abu Dhabi
Emiratische Gaslieferungen im nächsten Winter fix

Für den Winter 2023/24 hat sich Österreich eine Terawattstunde LNG vom emiratischen Gaslieferanten ADNOC gesichert. Auch im Bereich Klimaschutz will man stärker zusammenarbeiten. | Foto: Martin Adams/Unsplash
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  • Für den Winter 2023/24 hat sich Österreich eine Terawattstunde LNG vom emiratischen Gaslieferanten ADNOC gesichert. Auch im Bereich Klimaschutz will man stärker zusammenarbeiten.
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Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat bei seinem Besuch in Abu Dhabi Gaslieferungen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) für den nächsten Winter gesichert. Auch in Sachen Energie und Klimaschutz will man enger zusammenarbeiten.

ÖSTERREICH/ABU DHABI. Um für den Winter 2023/24 gewappnet zu sein, trifft die Regierung bereits jetzt Vorkehrungen. Zur Diversifizierung der Gasversorgung durch neue Zulieferer soll jetzt auch beim "strategischen Partner" VAE – der emiratischen ADNOC – mehr eingekauft werden, um aus der Abhängigkeit Russlands heraus zu kommen. Um das zu vereinbaren, trafen sich am Donnerstag Bundeskanzler Karl Nehammer, Finanzminister Magnus Brunner (beide ÖVP) und Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) sowie OMV-Geschäftsführer Alfred Stern mit der emiratischen Regierung. Der Bundeskanzler betont:

"Jetzt geht es um Versorgungssicherheit für das nächste Jahr. Das heutige hochrangige Treffen in Abu Dhabi ist ein weiterer Meilenstein in der langjährigen strategischen Zusammenarbeit zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Österreich",

Flüssiggas für 65.000 Haushalte

Geliefert wird "Liquefied Natural Gas" (LNG), also flüssiges natürliches Gas, das in der Vergangenheit bereits wegen mangelnder Klimafreundlichkeit in der Kritik stand. Denn: "der Prozess der Verflüssigung, die Kühlung beim Transport, der Transport selbst und die Regasifizierung am Import-Terminal sind sehr energieaufwändig", schreibt das deutsche Magazin "GEO". 

Gaslieferant ADNOC soll eine Terawattstunde LNG aus den Emiraten an die OMV liefern, so die Übereinkunft beider Parteien. Diese Menge entspricht in etwa dem Jahres-Verbrauch von 65.000 österreichischen Haushalten mit Gasheizung. 
Finanzminister Brunner ist von dem Schritt überzeugt:

"Für den kommenden Winter haben wir eine entsprechende Krisenvorsorge getroffen und sehr viel Geld in die Hand gekommen, um die Auswirkungen des Angriffs auf die Ukraine auf Haushalte und Wirtschaft bestmöglich abzufedern. Gleichzeitig wollen wir in Zukunft durch Investitionen in die Transformation unabhängiger und durch neue strategische Partner diversifizierter sein, das stärkt die Versorgungssicherheit, den Wirtschaftsstandort und unsere Position auf den internationalen Finanzmärkten."

Zusammenarbeit im Klimaschutz

Die Vereinbarung zwischen Österreich und den VAE sieht auch vor, dass man in "Energiefragen zur Sicherstellung der Energieversorgungssicherheit" und beim Klimaschutz mehr zusammenarbeiten möchte. Dabei wird festgehalten, dass die beiden Partner mehr Schritte im Sinne des "Comprehensive Strategic Partnership Agreements" vom Juli 2021 umsetzen. Für Gewessler habe die Versorgungssicherheit Österreichs oberste Priorität:

"Heute haben wir die nächsten Schritte gesetzt. Mit der Lieferung von LNG für das Wiederauffüllen der Speicher und mit einer verstärkten Kooperation beim Ausbau der Erneuerbaren Energien. Beides schützt die Unabhängigkeit unserer Energieversorgung."

So sollen zum Beispiel die Bereiche Energiesicherheit, Klimaschutz und Industriekooperation weiterentwickelt werden. Eine "strategische Energiesicherheit und industrielle Kooperation" ("Strategic Energy Security and Industrial Cooperation" = SESIC) soll geschaffen werden. Diese sieht die Förderung von Projekten im Energiebereich und Vernetzung von österreichischen Unternehmen mit VAE Unternehmen, die verstärkte Nutzung der Plattformen ABA (Austrian Business Agency) und "Make it in the Emirates Campaign" und das Vorantreiben gegenseitiger Investitionen unter Berücksichtigung möglicher Synergien mit der Österreichische Beteiligungs AG (ÖBAG) vor.

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