1.520 Euro für Familien
Ende der kalten Progression hilft Ärmeren kaum

Von der Abschaffung der kalten Progression 2023 profitieren vor allem Haushalte mit hohem Einkommen. Zur Entlastung von Ärmeren ist diese Maßnahme aber ungeeignet. | Foto: pixabay/byrev
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  • Von der Abschaffung der kalten Progression 2023 profitieren vor allem Haushalte mit hohem Einkommen. Zur Entlastung von Ärmeren ist diese Maßnahme aber ungeeignet.
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Am Mittwoch erst hatte die Bundesregierung die Abschaffung der kalten Progression beschlossen, um die Bevölkerung finanziell zu entlasten. Doch gerade für Haushalte mit geringem Einkommen ist es keine geeignete Lösung. Jene mit einem hohem einkommen profitieren dafür umso mehr. Von der damit einhergehenden Anpassung der Familienleistungen profitieren 1,2 Millionen Familien und 1,9 Millionen Kinder.

ÖSTERREICH. Bis 2026 wird die Abschaffung der kalten Progression eine Gesamtentlastung von 20 Milliarden Euro bringen. Wer in Österreich arbeitet und steuerpflichtig ist, muss dann nämlich weniger abgeben. Zusätzlich werden die Sozialleistungen zu Beginn des nächsten Jahres angehoben, wovon alle Bezieherinnen und Bezieher gleichermaßen profitieren.

Reiche profitieren am stärksten

Sieht man sich die Auswirkungen der abgeschafften kalten Progression genauer an, fällt auf, dass besonders die Mittelschicht – also jene im zweiten, dritten und vierten Fünftel – relativ zum Einkommen am stärksten profitieren. Jährlich bleiben ihnen rund 240 bis 384 Euro mehr. Jene im obersten Einkommensfünftel haben absolut rund 0,89 Prozent mehr, was 492 Euro entspricht, rechnet das Momentum Institut vor. Die am stärksten von der Teuerung betroffene Gruppe sind Haushalte im untersten Fünftel, denn für sie sind es gerade einmal 84 Euro mehr die ihnen pro Kopf und Jahr bleiben.

Da die kalte Progression vor allem dem Staat dient, sodass er genug finanzielle Mittel zur Verfügung hat, wird nun weniger Geld zur Verfügung stehen. Über die Jahre wurde durch regelmäßige Steuerreformen Geld an die Bevölkerung zurückgegeben.  Dieses könnte man beispielsweise mit einer Erhöhung vermögensbezogener Steuern ausgleichen, schlägt das Momentum Institut vor. Im EU-weiten Vergleich ist Österreich an 19. Stelle, wenn es um Vermögenssteuern geht, was auch weit unter dem EU-Durchschnitt liegt.

Durch die Wertanpassung der Familienleistungen bekommen Familien 2023 bis zu 1.520 Euro mehr pro Jahr. | Foto: Symbolbild: pixabay
  • Durch die Wertanpassung der Familienleistungen bekommen Familien 2023 bis zu 1.520 Euro mehr pro Jahr.
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1.520 Euro mehr für Familien

Ab 1. Jänner 2023 sollen die Familienbeihilfe, Mehrkindzuschlag, Kinderabsetzbetrag, Kinderbetreuungsgeld, Familienzeit-Bonus und Schulstartgeld jährlich valorisiert werden, verkündete Familienministerin Susanne Raab am Mittwoch. "Für die Familien ist das viel Geld und wird in der finanziell herausfordernden Zeit eine große Unterstützung sein."

Bisher wurde der Familienzeit-Bonus auf das Kinderbetreuungsgeld angerechnet. Das gibt es ab nächsten Jahr dann nicht mehr. Das entspricht 700 Euro mehr die einem bleiben, wenn man im Papamonat und anschließend in Karenz ist. Eines der von Raab verkündeten Ziele sei auch, den "Anreiz für die Väterbeteiligung zu erhöhen". Die Zuverdienstgrenze beim Bezug des pauschalen Kinderbetreuungsgeldes wird zusätzlich von 16.200 auf 18.000 Euro angehoben.

Konkret bedeutet die Valorisierung bei der derzeitigen Inflation im kommenden Jahr: eine Familie mit einem bis zu ein Jahr altem Kind bekommt bis zu rund 700 Euro mehr Kinderbetreuungsgeld, beim einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld sind es bis zu 1.400 Euro mehr, hinzu kommen die Familienbeihilfe und der Kinderabsetzbetrag von 120 Euro extra. Auf das Jahr gerechnet sind das 1.520 Euro mehr für Familien pro Jahr.

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