Klarnamenpflicht
Hoteliers fordern Aus für anonyme Online-Bewertungen

Die heimische Hotellerie und Gastronomie will Italiens Vorbild folgen und fordert ein Aus für Bewertungen unbekannter Herkunft.   | Foto: Symbolfoto Pixabay
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  • Die heimische Hotellerie und Gastronomie will Italiens Vorbild folgen und fordert ein Aus für Bewertungen unbekannter Herkunft.
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Italiens Regierung will anonyme Online-Bewertungen für Hotels, Restaurants und Lokale in Zukunft verbieten. Die heimische Hotellerie und Gastronomie will nachziehen und fordert nun ebenfalls ein Aus für Bewertungen unbekannter Herkunft.  

ÖSTERREICH. Viele Menschen, die einen Urlaub oder einen Restaurantbesuch planen, studieren im Vorfeld Online-Bewertungen. Immer wieder kommen diese allerdings von anonymen Absendern. Auffällig ist dabei, dass vor allem negative Bewertungen häufig anonym verfasst werden. Die italienische Tourismusministerin Daniela Santanchè will solche Postings künftig verbieten. "Bewertungen können über Leben und Tod von Unternehmen, Hotels und Restaurants entscheiden. Man kann eine negative Bewertung abgeben, ohne jemals in einem bestimmten Restaurant gegessen zu haben", erklärte sie vergangene Woche.

Österreich soll nachziehen

Heimische Tourismusunternehmer fordern nun, dass Österreich nachzieht und den italienischen Plan aufgreift. "Das ist eine gute Entscheidung, das wünsche ich mir auch in Österreich", so Johann Spreitzhofer, Hotelier-Obmann in der Wirtschaftskammer (WKÖ), im "Ö1-Morgenjournal". Für den Hotelier sind anonyme Bewertungen ein "Schuss aus dem Hinterhalt".

Auch Walter Veit, Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), findet den Vorstoß aus Italien nachahmenswert. "Wenn eine berechtigte Kritik kommt, dann möchte ja der Gastronom oder Hotelier mit dem Gast in Dialog treten." Das sei aber nicht möglich, wenn Bewertungen von Menschen verfasst werden, die sich nicht zu erkennen geben, so Veit.

Klarnamenpflicht für Regierung "begrüßenswert"

Grundsätzlich sehen die Branchenvertreter Bewertungen auf diversen Online-Plattformen aber positiv. Bewertungen seien sehr wichtig für die Branche, betont Veit. Sie dienen etwa zum Vergleich mit anderen Betrieben, so der Hotelier aus Obertauern. Sich kritische Bewertungen seien kein Problem, solange nachzuvollziehen ist, von wem die Kritik stamme, ergänzt Spreitzhofer. "Das ist eine wertvolle Quelle, sich zu verbessern". 

In einer Stellungnahme aus dem Büro von Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) heißt es ebenfalls, dass anonymisierte Bewertungen geschäftsschädigend sein könnten. Eine Klarnamenpflicht wäre daher ein begrüßenswerter Schritt und sei auch im "Österreichplan" von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) vorgesehen, heißt es.

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