Auch nach Corona
Hotellerie kämpft weiter ums Überleben

Die steigenden Betriebskosten durch die Inflation und hohe Energiepreise setzen der Branche zu. | Foto: Kempinski Hotel Das Tirol
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In der Hotellerie könnte eine Pleitewelle drohen, befürchtet die österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV). Viele Hotels sind hochverschuldet, viele Hoteliers haben bei den Krediten auf variable Zinsen gesetzt, die jetzt aber steigen. Dazu kommt, dass immer noch Entschädigungen aus den Corona-Hilfen nicht ausgezahlt wurden. Die steigenden Betriebskosten durch die Inflation und hohe Energiepreise tun auch das ihre.

ÖSTERREICH. Die Hotellerie ist durch die Corona-Krise ins Wanken geraten. Nun kämpft die Branche weiter ums Überleben, weil viele Faktoren die finanziellen Belastungen in die Höhe treiben lassen. In der Branche gebe es viele Betriebe, die keine bzw. nur eine geringe Eigenkapitalaustattung haben, erwähnt ÖHV-Sprecher Martin Stanits einen der Gründe gegenüber den RegionalMedien Austria. 

Pleitewelle könnte bevorstehen

Viele stehen jetzt aber vor dem Bankrott, so der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung, Walter Veit gegenüber dem ORF: „Wir fürchten, dass die Pleitewelle einsetzen wird, weil das einfach nicht zu finanzieren ist. Wir können die Preise an die Konsumenten nicht so weitergeben, wie wir das müssten, weil das ja auch für unsere Gäste nicht bezahlbar ist.“ Jedoch sei die Situation noch unübersichtlich, weil Daten aufgrund fehlender Bilanzen noch ausständig sind, relativiert Stanits gegenüber den RegionalMedien.

Fakt sei aber, dass die aus den Corona-Hilfen versprochenen Entschädigungen noch ausständig seien. Dazu kommen hohe Energiekosten und teurer Einkauf, verbunden mit erhöhten Zinsen. Löhne und Gehälter steigen massiv. "Es ist wirtschaftlich alles andere als einfach.", so Stanits. Jetzt gebe es auch noch die Cofag-Debatte und die Prüfungen vom Rechnungshof. "Und auch da gibt es keine Auszahlungen mehr, weil Rückforderungen angekündigt wurden", meint der Branchensprecher.

Banken retten Betriebe

Viele Betriebe wären bereits pleite, wenn die Banken sie nicht halten würden, so Stanits. Die historisch tiefen Zinsen der vergangenen Jahre sollen laut Branche einigen Betrieben im Land das Überleben gerettet haben. Andere wieder hätten bereits das Handtuch geworfen – die genaue Zahl lasse sich noch nicht feststellen. Stanits: "Die Branche war schon vom Vorhinein nicht so gut aufgestellt. Es gibt natürlich auch besser aufgestellte Betriebe, die längeren Atem haben, die Eigenkapital haben und sicher nicht alle Kredite ausschöpfen."

Während der Pandemie hätten viele Beherbergungsgewerbe außerdem kräftig investiert, laut Veit war das historisch bereits der Fall, weil die Gäste immer anspruchsvoller geworden seien.
Der Präsident der Österreichischen Hoteliervereinigung geht davon aus, dass sich die ersten Auswirkungen der Pleitewelle bereits 2023 zeigen.

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