13 Monate zu
Kraus-Winkler verteidigt Corona-Überförderung für Tourismus

- Tourismusstaatssekretärin Kraus-Winkler sieht keine CoV-Überförderung des Tourismus.
- Foto: Florian Schrötter Quelle: BKA
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Laut Tourismusstaatssekretärin Susanne Kraus-Winkler (ÖVP) gebe es keine Corona-Überförderung des Tourismus. Die zahlreichen Korruptionsvorwürfe gegen die ÖVP kommentierte Kraus-Winkler damit, dass sie schon in jungen Jahren sehr viel in "politiknahen Systemen" erlebt habe.
ÖSTERREICH. Die Corona-Förderungen an Betriebe durch die Corona-Hilfsagentur COFAG standen zuletzt aufgrund des Rohberichts des Rechnungshofs in Kritik. Unter den zehn größten Zuschussempfängern fanden sich mehrere Bergbahn-Gesellschaften. Das WIFO schätzte, dass die Bergbahnen rund 90 Mio. Euro bekommen haben.
Auch Seilbahnen hatten hohe Kosten
Kraus-Winkler verteidigte am Samstag im Ö1-Mittagsjournal die umfangreichen Corona-Förderungen in dem Bereich, weil jene Betriebe über 13 Monate geschlossen waren und eine Unterstützung daher notwendig war. Eine leichte Überförderung habe es vielleicht da oder dort gegeben, im Schnitt habe aber jeder Betrieb nur rund 16.000 Euro erhalten. Es sei "nichts im rechtsfreien Raum erfolgt", sagte Kraus Winkler. Dass einige Großbetriebe, wie etwa Seilbahnen oder große Hotels, hohe Summen erhalten haben, müsse man auch in Relation zu deren Kosten sehen. Außerdem hätten zahlreiche größere Betriebe ihre eingereichten Summen noch gar nicht ausbezahlt bekommen.

- Die Prüfer des Rechnungshofs hatten die COFAG wegen ihrer Zusammensetzung, ihres Zustandekommens, hoher Beraterkosten und möglicher Überförderungen stark kritisiert.
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Angesprochen auf die Struktur der COFAG verwies sie auf das zuständige Finanzministerium. Zu der hohen Entlohnung von COFAG-Geschäftsführer Bernhard Perner sagte die Tourismusstaatssekretärin, dass man auch die Verantwortung sehen müsse, die ein Manager habe.
"Regierung tut für Gasversorgung alles"
Vage blieb die Tourismusstaatssekretärin bei der Frage, ob Lifte und Schneekanonen im Falle eines Gasnotstandes stillgelegt werden sollen. Hier möchte sie nicht jetzt schon den "schwarzen Peter an die Wand malen", so Kraus-Winkler. Es werde jedenfalls von der Regierung alles getan, damit alle genug Gas hätten. Die Entscheidung, ob coronapositive Personen (ohne Symptome) in der Gastronomie und in Hotels arbeiten sollen, überlässt sie lieber den Betrieben.
Höhere Löhne sind schwierig
Zum Thema Personalmangel und der damit einhergehenden Kritik an Entlohnung und Arbeitsbedingungen in der Gästebetreuung meinte sie , dass mehr Personen beschäftigt sind als im Vor-Corona-Jahr 2019, weil die Teilzeitquote gestiegen ist und Gäste immer höhere Ansprüche an die Servicequalität haben. Mehr Lohn kommt für sie nicht in Frage, denn "wir können nicht höhere Löhne bezahlen, wenn wir nicht unsere Preise anheben. Da beißt sich doch die Katze in den Schwanz." Zuletzt ist es der Branche allerdings gelungen, einen Teil der gestiegenen Kosten an ihre Gäste weiterzugeben. Die Preiserhöhungen haben rund zehn Prozent betragen.
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