Landwirtschaftskammer: Gemeinsam gegen den Klimawandel

Vertreter der Landwirtschaftskammer Österreich bei der "Klartext"-Klima-Veranstaltung: (v.l.n.r.) Kurt Weinberger (Österreichische Hagelversicherung), Andrea Schwarzmann (ARGE Bäuerinnen), Hermann Schultes (LKÖ), Herbert Formayer (BOKU Wien) | Foto: Arnold Burghardt
  • Vertreter der Landwirtschaftskammer Österreich bei der "Klartext"-Klima-Veranstaltung: (v.l.n.r.) Kurt Weinberger (Österreichische Hagelversicherung), Andrea Schwarzmann (ARGE Bäuerinnen), Hermann Schultes (LKÖ), Herbert Formayer (BOKU Wien)
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ÖSTERREICH. Die Land- und Forstwirtschaft ist zu 80 Prozent an das Wetter gebunden und somit als erstes vom Klimawandel betroffen. Deshalb fordern Vertreter der LKÖ in einer "Klartext"-Klima-Veranstaltung einen verbindlichen Arbeitsplan von der Regierung. "Die Aufgabe ist lösbar, es ist nur entscheidend, dass wir rasch weiterkommen", so Hermann Schultes, Präsident der LK Österreich. Wichtig sei vor allem, gemeinsam an einer CO2-Reduktion zu arbeiten – sowohl in der Land- und Forstwirtschaft als auch in anderen Bereichen.

Mit mehr Humus gegen CO2-Emissionen

In der Tierproduktion nimmt Österreich bereits eine europäische Vorreiterrolle ein. Durch die nachhaltige und effziente Wirtschaftweise verursacht ein österreichischer Landwirt zum Beispiel 14 Kilogramm Treibhausgas-Emissionen je Kilogramm Rindfleisch, der EU-Schnitt liegt bei 22 Kilogramm (Brasilien: 80 Kilogramm). Weitere entscheidende Faktoren zur Bindung der CO2-Emissionen sind unter anderem sorgsam bewirtschaftete Wälder und die Steigerung der Humusgehalte der Böden.

"Erdbeeren müssen nicht fliegen"

Auch private Haushalte können einen entscheidenden Beitrag leisten, so Schultes. So sei zum Beispiel eine vierköpfige Familie in der Lage, durch Umstellungen ihres Reise-, Heiz- und Ernährungsverhaltens 75 Prozent ihrer CO2-Emissionen zu reduzieren. "Erdbeeren und Fleisch müssen nicht fliegen", so Vorsitzende ARGE Bäurinnen Andrea Schwarzmann, die die Erhaltung der Vielfalt als einen Generationenauftrag bezeichnet.

Zusammenarbeit von Forschung und Landwirtschaft

"Wir müssen von einem Temperaturanstieg von ein bis zwei Grad Celsius ausgehen und überlegen, wie wir damit zurechtkommen", so Klimatologe Herbert Formayer. Im Pariser Klimabkommen wurde dieser Wert als Obergrenze der globalen Erwärmung beschlossen. Der Auftrag an die Forschung sei es, in Zusammenarbeit mit Experten aus der Landwirtschaft praxisrelevante Hilfestellungen zu entwickeln, um sich an diese Klimaveränderungen anzupassen.

Klimaerwärmung: "Im Extremfall wie in Südspanien"

Schwierig werde es nur, wenn das Pariser Abkommen nicht eingehalten wird. "Bei extrem hohen Emissionen kann bereits um 2050 ein Temperaturanstieg von durchschnittlich vier Grad Celsius erreicht werden. Laut unseren Berechnungen kann das für Österreich im Extremfall sogar einen Anstieg um neun Grad Celsius und somit Bedingungen wie in Südspanien bedeuten. In diesem Fall wird sich die Landwirtschaft nicht mehr an den Klimawandel anpassen können", prognostiziert Formayer.

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