Verkürzte Arbeitszeiten gewünscht
Lieber arbeitslos als unglücklich im Job

Jeder Dritte in Österreich ist lieber arbeitslos als unzufrieden im Job, ergibt der "Workmonitor 2023".
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Die Viertagewoche, freiwillige Teilzeitarbeit und der Personalmangel waren in den vergangenen Wochen immer öfter ein Thema. Der "Workmonitor 2023" hat sich über die Stimmungslage der Beschäftigten hierzulande schlau gemacht. 1.000 Österreicherinnen und Österreicher zwischen 18 und 67 Jahren wurden vom Personaldienstleister Randstad befragt.

ÖSTERREICH. 42 Prozent würden eine reduzierte Wochenarbeitszeit – etwa die Viertagewoche – der Vollzeitbeschäftigung vorziehen, um den eigenen Lebensvorstellungen zu entsprechen. Knapp ein Viertel würde bei den üblichen Bürozeiten von 9 bis 17 Uhr im Büro bleiben wollen. Auf Arbeitszeiten am Wochenende und verschiedene Schichtarbeitsmodelle entfällt das übrige Drittel.

Generationenunterschiede

"Unsere Lebensmodelle und Bedürfnisse haben sich stark gewandelt. Vor allem jüngere Menschen wünschen sich flexiblere und kürzere Arbeitszeiten, um eine ausgewogenere Work-Life-Balance einhalten zu können", weiß Ulla Havas, Chief Operating Officer von Randstad Österreich. Würde ein Job die Work-Life-Balance stören, so würden 59 Prozent diesen nicht annehmen. Die 18- bis 34-Jährigen halten daran besonders stark fest, bei den über 45-Jährigen sind es deutlich weniger.

Den Ruhestand streben 42 Prozent der Befragten vor dem 60. Lebensjahr an. Ein Viertel will sich zwischen 60 und 64 Jahren zur Ruhe setzen. Gerade einmal ein Zehntel kann sich vorstellen erst ab einem Alter über 65 Jahren in Pension zu gehen. Je unter ein Prozent der Befragten wollen bis 70 bis 74 und 75 bis 80 Jahren arbeiten.

"Der Wunsch der Menschen, die Pension früher genießen zu können, steht diametral dem Ansinnen von Arbeitsminister Martin Kocher gegenüber, die Österreicher:innen mit Anreizen dazu zu bewegen, nach dem Pensionsantrittsalter weiterzuarbeiten", kommentiert Bjørn Toonen, Managing Director von Randstad Österreich, die Ergebnisse. Was dem vorzeitigen Ruhestand entgegenwirkt, ist, dass 75 Prozent der Befragten ihre "finanzielle Lage" als Haupthindernis nennen. So könne man die Beschäftigten länger halten.

Bei den Vorstellungen zur Work-Life-Balance  gibt es klare Unterschiede zwischen den Generationen. | Foto: Unsplash
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Stille Kündigung

Die Studie machte ebenfalls deutlich, wie die Österreicherinnen und Österreicher zur Arbeit stehen: Rund zwei Drittel erachten ihre Arbeit als "wichtig oder sehr wichtig" in ihrem Leben ein, jede Dritte stimmt aber auch der Aussage "Ich wäre lieber arbeitslos als unglücklich im Beruf" zu. Sobald der Job einen daran hindert das Leben zu genießen, würden 45 Prozent kündigen. Über ein Viertel hat bereits eine Stelle aufgegeben, weil das Arbeitsumfeld toxisch war.

Neu ist zudem das Konzept der "stillen Kündigung" (aus dem Englischen kommend: "Quiet Quitting"). "Diese Einstellungen haben sich während der letzten Pandemiejahre verschärft, wie auch die aufgekommenen Phänomene 'Great Resignation' und 'Quiet Quitting' zeigen. Der Wunsch, einer sinnstiftenden, erfüllenden Arbeit nachzugehen und diese mit dem Privatleben in Einklang zu bringen, ist stärker ausgeprägt als zuvor", sagt Havas. Unter stiller Kündigung versteht man die innerliche, "still und leise" Kündigung nach der man nur noch die nötigste Arbeit leistet, ohne sich darüber hinaus zu engagieren. Rund ein Drittel der Befragten zählt sich zu diesen "Quiet Quitters".

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Bei den Vorstellungen zur Work-Life-Balance  gibt es klare Unterschiede zwischen den Generationen. | Foto: Unsplash
Haupthindernis für das geplante Pensionsantrittsalter der Befragten ist laut Umfrage die eigene finanzielle Lage. | Foto: Symbolbild: Pixabay

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