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Neue Privat-Krankenversicherungen ab Juli wohl teurer

Die neuerlich Prämien-Erhöhung um bis zu fünf Prozent bedeute für eine junge Familie rund 150 bis 200 Euro Mehrkosten pro Jahr, rechnet der Expert von durchblicker.at vor. | Foto: Pixabay
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  • Die neuerlich Prämien-Erhöhung um bis zu fünf Prozent bedeute für eine junge Familie rund 150 bis 200 Euro Mehrkosten pro Jahr, rechnet der Expert von durchblicker.at vor.
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Einen Anstieg der Prämien bei Neuabschlüssen um bis zu 5 Prozent erwartet Versicherungsexperte Reinhold Baudisch, Geschäftsführer der Versicherungsplattform durchblicker.at. Grund dafür: Versicherungen müssen aufgrund einer Vorgabe der Finanzmarktaufsicht (FMA) ihre Rechnungszinsen senken und daher ihre Produkte neu kalkulieren. Vor der Umstellung locken Krankenversicherungen mit Sonderprämien. 

ÖSTERREICH. Wer aktuell überlegt, eine zusätzliche private Krankenversicherung abzuschließen, sollte sich bis Ende Juni entscheiden. Zwar würden sich die Versicherungen noch bedeckt halten. Jedoch soll eine Anhebung der Prämien ab Juli um bis zu 5 Prozent kommen, so Baudisch. Grund für die Verteuerung der Privat-Krankenversicherungen ist ein für die Versicherer de facto verbindliches Rundschreiben der FMA aus dem Vorjahr. Darin empfehle die FMA ab 1. Juli 2021 aufgrund der anhaltenden Zinsflaute eine Senkung des maximalen Rechnungszinssatzes auf 0,5 Prozent.

Auf Anfrage bei einem Experten einer österreichischen Versicherung bestätigt dieser gegenüber den Regionalmedien Austria (RMA) den Anstieg, meinte aber, dass dieser nicht so hoch ausfallen werde, wie von durchblicker angegeben. 
 

Deckungsrückstellungen üblich

Weil Privat-Krankenversicherte die Zusatzversicherung in älteren Jahren üblicherweise deutlich stärker in Anspruch nehmen als in jüngeren Jahren, bilden die Versicherungen Deckungsrückstellungen. De facto sparen die Versicherten damit Kapital für spätere Leistungen an. Die Versicherung verzinst dieses Kapital mit einem Rechnungszins. Über Jahrzehnte lag der in Österreich übliche Rechnungszins für private Krankenversicherungen bei drei Prozent. 2014 wurde er entsprechend den FMA-Empfehlungen auf 2,5 Prozent, 2016 auf 1,75 Prozent und 2018 auf 1 Prozent gesenkt. Die Versicherungsprämien sind dadurch in den vergangenen Jahren bereits kräftig gestiegen.

Bis zu 200 Euro Mehrbelastung für privatversicherte Jungfamilie 

Die neuerlich Prämien-Erhöhung um bis zu fünf Prozent bedeute für eine junge Familie rund 150 bis 200 Euro Mehrkosten pro Jahr. Schon bisher seien die Kosten für eine private Krankenversicherung im Fall einer vierköpfigen Familie mit rund 3.000 bis 4.000 Euro jährlich beträchtlich, so der Experte.

Ein Drittel mit privater Zusatzversicherung

Laut einer Umfrage von durchblicker.at zu Jahresbeginn besitzen derzeit 31 Prozent der Österreicher eine private Zusatzversicherung. Durch die Corona-Pandemie sei das Interesse an einer Privatversicherung zuletzt noch weiter gestiegen. Für 58 Prozent der Befragten ist eine private Krankenversicherung allerdings laut Umfrage zu kostspielig. „Mit der neuerlichen Verteuerung können sich womöglich noch weniger Leute eine zusätzliche Privat-Krankenversicherung leisten“, so Baudisch von durchblicker.

Vor der Umstellung locken jetzt einige Versicherungen noch mit Sonderprämien. Der Versicherungsexperte rät, diese Angebote zu vergleichen. Verzichtet man etwa auf den Kostenersatz für alternativmedizinische Leistungen oder wählt man einen Tarif mit Selbstbehalt, werden die Prämien deutlich günstiger.

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Die neuerlich Prämien-Erhöhung um bis zu fünf Prozent bedeute für eine junge Familie rund 150 bis 200 Euro Mehrkosten pro Jahr, rechnet der Expert von durchblicker.at vor. | Foto: Pixabay
Laut einer Umfrage von durchblicker.at zu Jahresbeginn besitzen derzeit 31 Prozent der Österreicher eine private Zusatzversicherung. Durch die Corona-Pandemie sei das Interesse an einer Privatversicherung zuletzt noch weiter gestiegen.  | Foto: spotmatikphoto/Fotolia

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