Windkraftausbau stockt heuer
Österreich braucht 150 neue Anlagen pro Jahr

Der Ausbau der Windkraftanlagen gerät in Österreich ins Stocken, weil die Rahmenbedingungen "gänzlich ungeeignet" seien. | Foto: Daniel Scharinger
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  • Der Ausbau der Windkraftanlagen gerät in Österreich ins Stocken, weil die Rahmenbedingungen "gänzlich ungeeignet" seien.
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Nachdem der Ausbau der Windkraft im Jahr 2023 Fahrt aufgenommen hat, erlebt er im Jahr 2024 bereits wieder einen Dämpfer, kritisiert der IG Windkraft Österreich. Manche Bundesländer seien weiterhin säumig. In einer Pressekonferenz stellte man einen 6-Punkte-Plan vor, um Österreichs Attraktivität als Wirtschaftsstandort zu fördern und die Klimaziele bis 2030 einzuhalten.

ÖSTERREICH. Mit 77,3 GWh wurde Montag in Österreich mehr Windstrom erzeugt als je zuvor. Auch der Anteil am Stromverbrauch war mit 41 Prozent so hoch wie in keinem anderen Land in Europa. Doch der Bau neuer Windräder dürfte 2024 deutlich einbrechen.

Mit 24 Windrädern mit einer Leistung von 124 MW wird der Windkraftzubau 2024 nur auf dem Niveau von 2011 landen. Netto wird dieser sogar nur bei 13 Anlagen mit 104 MW liegen, da auch alte Anlagen erneuert werden. Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist dies ein Ausbaueinbruch von rund zwei Dritteln, so die Interessenvertreter. 

2024 entstehen nur 13 neue Anlagen. | Foto: APA-Grafik / picturedesk.com
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Rahmenbedingungen "gänzlich ungeeignet"

"Die verlorenen, ungenutzten Jahre machen eine Anhebung der Zielwerte auf einen jährlichen Windkraftausbau von 150 Anlagen notwendig“, fordert Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. Nach wie vor fehlen die passenden Rahmenbedingungen für einen rasche Windkraftentwicklung.

Die enormen gesetzlichen Spielräume, die die EU in den vergangenen Monaten geschaffen hat, wurden bis jetzt von der österreichischen Politik kaum genutzt", betonen Interessenvertreter. Die Verlängerung der EU-Notfallverordnung und der Erneuerbaren Richtlinie (RED III) attestieren dem Ausbau erneuerbarer Energien ein herausragendes öffentliches Interesse. Dadurch sollen künftig Genehmigungsverfahren verkürzt und der Ausbau beschleunigt werden.

Um den Ausbau anzukurbeln, fordert die IG Wind von den zuständigen Bundesländern, umgehend neue Windflächen auszuweisen. | Foto: Pixabay (Symbolbild)
  • Um den Ausbau anzukurbeln, fordert die IG Wind von den zuständigen Bundesländern, umgehend neue Windflächen auszuweisen.
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Seitens der Windkraft präsentierte man einen 6-Punkte-Plan, um nicht den Anschluss als geeigneter Wirtschaftsstandort verlieren und günstige Energie aus Windkraft für die Industrie, Wirtschaft und Bevölkerung zur Verfügung stellen zu können:

6-Punkte-Plan 2024

  1. Bundesländer sind verpflichtet, die Vorgaben der EU umzusetzen und unverzüglich Windflächen entsprechend den festgelegten Zielen auszuweisen. Beschleunigung der Genehmigungsverfahren, mehr Personal in den Genehmigungsbehörden
  2. Höchstpreise müssen endlich durch die Marktprämienverordnung festgesetzt werden. 
  3. Das Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) muss endlich in die Begutachtungsphase kommen
  4. Ein jährlicher Zubau von 150 Anlagen mit einer Leistung von 1.000 MW ist notwendig
  5. Verbesserungen für schnellere Bewilligungen der Windenergieprojekte und verbindliche Vereinbarungen mit den Bundesländern zur Zielerreichung
  6. Eine Bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung, um die rotblickenden Signallichter auf Windrädern bis zu 99 Prozent der Zeit abzuschalten, ohne die Sicherheit zu gefährden.

Zum Thema:

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