30 Cent/Packung teurer
Raucher bringen dem Staat 2,7 Milliarden Euro

Der österreichische Staat verdient nach wie vor gut an Raucherinnen und Rauchern. | Foto: Unsplash.com
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  • Der österreichische Staat verdient nach wie vor gut an Raucherinnen und Rauchern.
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Rauchen stellt für viele ein lukratives Geschäft dar. Im vergangenen Jahr hat der Staat allein durch die Tabaksteuer rund 2,1 Milliarden Euro eingenommen - inklusive Mehrwertsteuer sogar 2,7 Milliarden Euro.  Der Jahresumsatz der Trafikanten aus Tabakwaren belief sich auf 3,8 Milliarden Euro. Für die Konsumenten wurden Zigaretten wieder um rund 30 Cent pro Packerl teurer.

ÖSTERREICH. Raucher liefern jährlich 2,7 Mrd. Euro dem österreichischen Staat ab. Die Steuereinnahmen stagnierten auf dem Niveau der beiden Vorjahre, obwohl die Zigarettenpreise im vergangenen Jahr um rund 30 Cent pro Packerl gestiegen sind, wie aus einem Newsletter von JTI Austria (früher Austria Tabak) hervorgeht.

Ralf Wolfgang Lothert, Mitglied der Geschäftsleitung von JTI Austria, sieht den Fakt, dass die Steuereinnahmen trotz deutlicher Preissteigerungen nur stabil geblieben und nicht gestiegen sind, "als Indiz für Reformbedarf in den kommenden Jahren".

Tabakfreie Alternativprodukte wie Nikotin-Pouches oder E-Zigaretten machten in Österreich nur einen relativ geringen Anteil aus. | Foto: Bengt Wiberg/pixabay
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Tabakerhitzer immer beliebter

Der Marktanteil der herkömmlichen Zigarette geht zurück, während Tabakerhitzer als Alternative weiterhin an Bedeutung gewinnen. Ihr Marktanteil liegt mittlerweile bei rund 7 Prozent und zeigt eine steigende Tendenz. Im Gegensatz dazu machen tabakfreie Alternativprodukte wie Nikotin-Pouches oder E-Zigaretten in Österreich einen vergleichsweise geringen Anteil aus. Die im Vergleich zur Zigarette niedrigere Besteuerung dieser alternativen Tabakprodukte führt dazu, dass dem Staat jährlich Steuereinnahmen in zweistelliger Millionenhöhe entgehen, so die Kritik von Lothert.

Der klassische Tabakmarkt zeigte im vergangenen Jahr eine stabile Entwicklung. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 12,6 Milliarden Zigaretten geraucht, darunter auch solche, die nicht in Österreich versteuert wurden. Im Vergleich zu 2022 entspricht dies einem "moderaten Volumenrückgang", wie Ross Hennessy, der Geschäftsführer von JTI Austria, feststellt. Für die Konsumenten bedeutet dies eine Preiserhöhung, da der gewichtete Durchschnittspreis für eine Packung von 5,502 auf 5,77 Euro gestiegen ist.

Das Finanzministerium hat 2023 rund 2,1 Mrd. Euro aus der Tabaksteuer eingenommen. | Foto: baliuk.com
  • Das Finanzministerium hat 2023 rund 2,1 Mrd. Euro aus der Tabaksteuer eingenommen.
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Erlöse der Trafikanten deutlich gestiegen

Im Bereich Tabakwaren erreichte der Jahresumsatz der Trafikanten beeindruckende 3,8 Milliarden Euro, wobei die Durchschnittserlöse der Tabakfachgeschäfte deutlich angestiegen sind. Die Handelsspannen erhöhten sich um 8,2 Prozent auf 191.000 Euro.

Der Anteil des Schmuggelzigarettenmarktes betrug im vergangenen Jahr 11,6 Prozent. Der durch nicht in Österreich versteuerte Zigaretten entstandene Steuerausfall wird für das Jahr 2023 auf etwa 285 Millionen Euro geschätzt. Der Gesamtschaden für Hersteller und Handel wird von JTI Austria auf etwa 91 Millionen Euro beziffert.

Von dem Preis einer Zigarette in Österreich fließen 76 Prozent in Form von Tabaksteuer an den Staat, während der Rest an Hersteller, Großhändler und Trafikanten geht. Mit einem Durchschnittspreis von 5,77 Euro pro Packung sind Zigaretten in Österreich teurer als in den Nachbarländern Slowakei und Slowenien (jeweils 4,60 Euro), Ungarn (5,57 Euro) oder Italien (5,20 Euro). Raucherinnen und Raucher müssen tiefer in die Tasche greifen in Deutschland (7,00 Euro), in der Schweiz (8,71 Euro) und in Tschechien (5,84 Euro).

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