Mitten in der Pandemie
Reger Flugverkehr trotz neuer Einreiseverordnung

- Flieger landen nach wie vor aus aller Welt in Österreich. "Der Schein trügt", so Flughafen-Sprecher Peter Kleemann. Das Reiseaufkommen betrage einen Bruchteil von dem vor der Krise.
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Washington, Amsterdam, Seoul, London: Am Flughafen Wien landen Flieger im Minutentakt – ganz so, als gäbe es keine Pandemie. Ab Mittwoch brauchen Einreisende einen negativen Corona-Test, der nicht älter ist als 72 Stunden. Indes wurde das Einreiseverbot für Reisende aus Brasilien, Südafrika und das Vereinigte Königreich verlängert.
ÖSTERREICH. Am 10. Februar tritt eine Novelle der Einreiseverordnung des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz in Kraft.
Test und elektronische Registrierung
Personen, die sich in Ländern aufgehalten haben, für die eine Reisewarnung aufgrund der COVID-19 Pandemie gilt, benötigen bei der Einreise nach Österreich einen negativen PCR- oder Antigen-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist. Kann dieser Nachweis nicht erbracht werden, ist der Test binnen 24 Stunden nach der Einreise nachzuholen. Wie bisher muss nach der Einreise nach Österreich eine zehntägige (Heim-)Quarantäne angetreten werden. Das vorzeitige Beenden der Quarantäne nach einem negativen PCR- oder Antigen-Test ist frühestens am fünften Tag nach der Einreise möglich, wobei der Tag der Einreise als Tag 0 gewertet wird.
Weiterhin ist die verpflichtende elektronische Registrierung (Pre-Travel-Clearance) vor der Einreise nach Österreich zu beachten. Ausnahmen von der Test-, Quarantäne- und Registrierungspflicht bestehen für Transitreisende sowie für Personen, die aus unvorhersehbaren, besonders berücksichtigungswürdigen Gründen im familiären Kreis einreisen.
Viele Flüge auf der Seite des Flughafens
Die Regionalmedien Austria haben sich die Flüge nach Österreich angeschaut. Viele Flieger landen täglich aus Destinationen wie China, Türkei oder der Schweiz – auch Länder, die durch besonders hohe Infektionszahlen auffallen. "Dieser Eindruck trügt", sagt Flughafen-Sprecher Peter Kleemann, darauf angesprochen. "Wir verzeichnen derzeit unter zehn Prozent des Vorkrisenniveaus des Flughafens. Die Terminals sind relativ leer. Jene Flieger, die hier landen, sind relativ wenig ausgelastet. Normalerweise haben wir 700 Landungen pro Tag. Davon sind wir weit entfernt." Der Gesundheitsministerium hat bestimmte Verordnungen erlassen, aus denen hervorgeht, welche Länder einreisen, und welche Auflagen sie erfüllen dürfen.
Flieger aus London – wie geht das?
"Es gibt grundsätzlich Landeverbote für Flüge für Großbritannien, Brasilien und Südafrika. Wenn es vereinzelt Flüge aus UK gibt, sind diese mit Sicherheit leer. Dann handelt es sich nicht um Passagierflugzeuge, sondern dann ist es in jedem Fall ein Leerflug, der zum Beispiel als Überstellungsflug fliegt, wenn eine Fluglinie einen Flieger über Wien in ein anderes Land überstellt", erklärt Kleemann. Aber prinzipiell werde das Landeverbot aus Großbritannien streng eingehalten. "Ansonsten gibt es nur eine direkte Verbindung zu Kapstadt, die derzeit nicht geflogen werden kann, weil es für Südafrika ein Landeverbot gibt. Aus allen anderen Ländern dürfen Flieger in Wien landen."
Alle Passagiere, die am Flughafen in Wien ankommen, müssen sich in eine zehntägige Quarantäne begeben, aus denen sie sich frühestens ab dem fünften Tag freitesten können. Wer einen gültigen Wohnsitz oder Aufenthaltsberechtigung in Österreich hat, darf einreisen. Es gibt Fälle von Personen, die nicht einreisen dürfen. Kontrolliert wird am Flughafen von den entsprechenden Behörden.
Einreiseverbot aus drei Ländern verlängert
Reiseinformationen für Brasilien, Südafrika und das Vereinigte Königreich: Für diese drei Länder hat das Außenministerium das geltende Landeverbot für Passagierflugzeuge bis 21. Februar 24 Uhr verlängert.
Einbruch der Landezahlen 2020
Mit 7,8 Millionen Reisenden in 2020 verzeichnet der Standort Wien so viele respektive "wenige" Passagiere wie im Jahr 1994 und um 75,3 Prozent weniger Reisende als im Jahr davor. Die stärksten Passagierrückgänge verzeichnete der Wiener Airport mit über 99 Prozent weniger Reisenden im April und Mai 2020, aber auch in den Monaten Juni, November und Dezember betrug das Passagierminus mehr als 90 Prozent. Am schwächsten Tag des Jahres - Ostermontag, 13.4.2020 - frequentierten gerade mal 154 Reisende das Terminalgebäude.
Für das Geschäftsjahr 2021 erwartet der Flughafen Wien einen Umsatz von 430 Millionen Euro, ein positives EBITDA von 150 Mio. Euro und ein leicht positives Jahresergebnis von 4 Millionen. Euro Die Nettoverschuldung des Unternehmens wird voraussichtlich auf rund 100 Mio. Euro sinken. Die Investitionen werden bei rund 62 Mio. Euro liegen.
Hier geht es zur Seite des Wiener Flughafens





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