Energiewende voranbringen
Smart Meter für mehr Effizienz im Netzausbau

Mit dem Smart Meter könne man flexibler auf Netzschwankungen reagieren, den Netzausbau effizienter gestalten und die Energiewende voran treiben, heißt es am Donnerstag beim Energiepolitischen Hintergrundgespräch des Forums Versorgungssicherheit. | Foto: IKB
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  • Mit dem Smart Meter könne man flexibler auf Netzschwankungen reagieren, den Netzausbau effizienter gestalten und die Energiewende voran treiben, heißt es am Donnerstag beim Energiepolitischen Hintergrundgespräch des Forums Versorgungssicherheit.
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Das Potenzial der digitalen Stromzähler "Smart Meter" werde noch nicht genügend ausgenutzt, beklagen Verteilernetzbetreiber am Donnerstag beim Energiepolitischen Hintergrundgespräch des Forums Versorgungssicherheit. Finanzielle Reize sollen gesetzt und Bewusstsein geschaffen werden, um den Verbrauch zu reduzieren und die Energiewende voran zu treiben, heißt es.

ÖSTERREICH. Die Smart Meter messen Stromverbrauch und Leistung in 15-Minuten-Intervallen und übermitteln die Daten, sofern dem nicht widersprochen wird, an den Netzbetreiber. Dadurch könnten Netzbetreibende jederzeit eingreifen, Wartungen aus der Ferne vornehmen und bei Bedarf die Anlage sperren und wieder starten. "Wir verwenden dazu eigene gesicherte Datenverbindungen. Die Stromzähler sind nicht mit dem Internet verbunden und somit maximal gegen Hackerangriffe geschützt", versichert Johannes Zimmerberger, Geschäftsführer von Linz Netz. 

Daten für effiziente Netzplanung nutzen

Die Smart Meter wurden bereits seit längerer Zeit in immer mehr österreichischen Haushalten installiert. Allerdings kann die moderne Technik noch nicht aus dem Vollen schöpfen, weshalb sich Verteilernetzbetreiber einen reformierten Stromtarif wünschen, der Anreize für Verbraucherinnen und Verbraucher setzt, um Spitzenbelastungen für die Stromnetze zu vermeiden. Zusätzlich könnte man die Daten der Smart Meter nutzen, um die Netze effizienter zu planen, so die Forderung von Zimmerberger. Die Sprecherin des Forums Versorgungssicherheit, Brigitte Ederer, betonte die Effizienz bei der Netznutzung, wenn man mit den Daten der Smart Meter arbeiten würde.

Johannes Zimmerberger, Geschäftsführer von Linz Netz, fordert das Setzen finanzieller Reize, um geringen Energieverbrauch zu fördern. | Foto: sm
  • Johannes Zimmerberger, Geschäftsführer von Linz Netz, fordert das Setzen finanzieller Reize, um geringen Energieverbrauch zu fördern.
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Nutzung erlaubt Flexibilität für beide Seiten

Sofern Verbraucherinnen und Verbraucher nicht kundmachen, dass sie dies nicht wollen, so werden die Verbrauchs- und Leistungswerte täglich ausgelesen. Dadurch würden nicht nur die Bewohnerinnen und Bewohner sondern auch Netzbetreiber wichtige Informationen gewinnen. Etwa gibt es Aufschluss darüber, welche Geräte zu welcher Zeit den meisten Strom verbrauchen. Bei privat betriebenen Photovoltaik-Anlagen könne man den Verbrauch steuern, um das Maximum heraus zu holen. Für erneuerbare Energiegemeinschaften wären sie sogar essenziell, da der Netzbetreiber die Einspeisungen sonst weder zuordnen noch abrechnen könne. Im Netzgebiet der Linz Netz würden bereits mehr als 100 Energiegemeinschaften davon Gebrauch machen.

Die Netzbetreiber hätten den Vorteil flexibler auf Schwankungen zu reagieren. Diese würden in Zukunft zunehmen und eine der größten Herausforderungen für die Netze in Sachen Energiewende darstellen, führt Zimmerberger aus. 

Geringen Verbrauch finanziell belohnen

Das Laden von Elektromobilen würde stark zu Verbrauchsspitzen beitragen. Daher wäre es sinnvoll E-Mobile nicht während der Hauptabendzeit zu Laden zu der bereits viele Geräte im Haushalt im Einsatz sind. Dafür brauche es aber eine Bewusstseinsschaffung bei Nutzerinnen und Nutzern. "Vor allem aber müssen finanzielle Anreize für netzdienliches Verhalten geschaffen werden", ist sich Zimmerberger sicher und fordert eine strukturelle Änderung des Stromtarifs. So sollte künftig die Belohnung bei Inanspruchnahme geringerer Leistung oder die Nutzung zu bestimmten Tageszeiten durch niedrigere Netztarife angedacht werden.

Durch diese finanziellen Anreize könne man auch jene Smart Meter-Besitzerinnen und Besitzer überzeugen, der Auslesung der Daten zu zustimmen. Diese erhielten bisher, wie üblich, nur Informationen zu ihrem Gesamtjahresverbrauch. Für Bedenken bezüglich des Datenschutz sehe Zimmerberger keinen Grund.

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