Jubiläum
spusu für Förderung von online-Usern statt der Telekombranche

- spusu-Chef Franz Pichler plädiert für eine grundlegende Neuausrichtung der Förderpolitik.
- Foto: spusu
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In Österreich werden Glasfaserausbau-Projekte durch verschiedene Förderprogramme unterstützt. Diese reichen von Bundesprogrammen wie "Breitband Austria 2030" bis zu Landesprogrammen. spusu-Chef Franz Pichler, der am 15. Juni die Gründung von spusu feiert, fordert eine Neuauslegung des Förderprogramms zugunsten der Konsumentinnen und Konsumenten. Österreich hinkt beim Glasfaserausbau im Europa-Vergleich ohnehin hinterher.
ÖSTERREICH. Anlässlich seines zehnjährigen Bestehens in Österreich lud das Mistelbacher Unternehmen spusu Medienvertreter ein, um Einblicke in seine Entwicklung und künftige Ausrichtung zu geben.
In diesem Rahmen übte Geschäftsführer Franz Pichler deutliche Kritik an der Förderpolitik der Bundesregierung, insbesondere am Programm „Breitband Austria 2030“. Dieses sehe Förderungen für Telekomunternehmen vor, die den Glasfaserausbau in bestimmten – meist dünn besiedelten – Regionen vorantreiben, häufig zulasten der Steuerzahler. Der tatsächliche Bedarf an Highspeed-Internet sei jedoch in dichter besiedelten Gebieten wesentlich höher – gerade dort verzögert die falsche Förderpolitik den Ausbau allerdings stark.
Pichler plädiert daher für eine grundlegende Neuausrichtung der Förderpolitik: Weg von der einseitigen Unterstützung für Unternehmen, hin zu direkter Förderung der Internetnutzerinnen und -nutzer – nach dem Vorbild der Photovoltaikförderung, bei der Endverbraucher etwa von der Mehrwertsteuer befreit sind.

- spusu-Chef Franz Pichler (hier in einem Interview im März) will den Glasfaserausbau in Regionen gestärkt wissen, die dicht besiedelt sind. Diese werden derzeit weniger gefördert als dünn besiedelte Gebiete.
- Foto: Martin Baumgartner
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„Es kann nicht sein, dass große Telekomkonzerne wie zum Beispiel A1 aufgrund von Fördergeldern den Glasfaserausbau dort forcieren, wo die Menschen kaum etwas davon haben, weil der Bedarf schlichtweg fehlt. Wirtschaftlich interessante Gebiete werden wiederum gar nicht ausgebaut oder verzögern sich um viele Jahre. Durch aktuelle Fördergelder wird der Glasfaserausbau also aktuell nicht forciert, sondern behindert“,, so Pichler.
Zum Jubiläum steuert das niederösterreichische Familienunternehmen auf eine Million Mobilfunkkundinnen und -kunden in Europa zu – davon sind jetzt schon rund 700.000 in Österreich.
Glasfaserausbau lässt zu wünschen übrig
Erst im März haben Expertinnen und Experten gewarnt, dass Österreich beim Glasfaserausbau im Vergleich zu anderen europäischen Ländern langsam unterwegs sei. Damit drohte Österreich bei wichtigen Schlüsseltechnologien wie Künstlicher Intelligenz und Quantencomputing den Anschluss zu verlieren. In Österreich hat nur jeder zweite Bürger Zugang zu einem leistungsfähigen Glasfasernetz, womit das Land im europäischen Vergleich einen der hintersten Plätze belegt, wie am Glasfaser-Kongresses FTTH in Amsterdam im März bekannt wurde.
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