Städtegipfel
Städte verzeichneten um 65 Prozent weniger Übernachtungen

Laut Expertinnen und Experten wird die vollständige Erholung des Städtetourismus noch bis 2024 andauern. | Foto: BMLRT/Gruber
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  • Laut Expertinnen und Experten wird die vollständige Erholung des Städtetourismus noch bis 2024 andauern.
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Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) lud am Montag zu einem Städtegipfel ins Wiener Palmenhaus ein. Nachdem Städtereisen zuletzt pandemiebedingt stark rückläufig waren – 2021 gab es in den Landeshauptstädten um 65 Prozent weniger Übernachtungen als noch 2019 – sollten im Zuge dessen konkrete Maßnahmen erarbeitet werden, um den Tourismus in den österreichischen Städten wieder auf die Überholspur zu bringen.

ÖSTERREICH. Um den heimischen Städtetourismus zukunftsfit zu machen, traf Ministerin Köstinger am Montag Branchen-Expertinnen und -Experten, Interessenvertretungen sowie Tourismus-Direktorinnen und -Direktoren aus ganz Österreich. Gemeinsam wurde über mögliche Lösungsansätze zur Stärkung des österreichischen Städtetourismus beraten. Darauf basierend wollen das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, die Österreich-Werbung (ÖW) und die Tourismusbranche in den kommenden Wochen konkrete Maßnahmen erarbeiten. 

2021 verzeichneten Österreichs Landeshauptstädte laut ÖW-Geschäftsführerin im Schnitt um 65 Prozent weniger Nächtigungen als im Vorkrisenjahr 2019. | Foto: domeckopol/pixabay
  • 2021 verzeichneten Österreichs Landeshauptstädte laut ÖW-Geschäftsführerin im Schnitt um 65 Prozent weniger Nächtigungen als im Vorkrisenjahr 2019.
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Langsame Erholung

Während die Ferienregionen in der Sommer- und Wintersaison teilweise sehr gute Buchungen verzeichnet hätten, würde der heimische Städtetourismus nach wie vor unter Umsatzeinbußen leiden, erklärte das Tourismusministerium in einer Aussendung am Montag. Der Wegfall großer Veranstaltungen wie Kongressen oder Fach- und Publikumsmessen sei stark spürbar. Auch durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine würden internationale Gäste fehlen, so das Ministerium. 

"Der Städtetourismus erholt sich nur sehr langsam. Darum habe ich Expertinnen und Experten von Interessenvertretungen und die Tourismusdirektorinnen und -direktoren aus den österreichischen Landeshauptstädten an einen Tisch geholt", sagte Köstinger. Das Ziel sei es, den heimischen Städtetourismus zu unterstützen und so schnell wie möglich wieder auf die Überholspur zu bringen.

Budgeterhöhung

Laut Expertinnen und Experten werde die vollständige Erholung des Städtetourismus noch bis 2024 andauern, sagte Köstinger. Umso wichtiger sei es, Maßnahmen zu erarbeiten, um die Branche bei der Entwicklung zu unterstützen. Die Österreich-Werbung sei hier ein wichtiger Partner, so die Ministerin. "Darum habe ich mich auch dafür eingesetzt, dass das ÖW-Budget erstmals seit 20 Jahren erhöht wurde. Zusätzlich wollen wir ein Sonderbudget in der Höhe von 15 Millionen Euro zur Verfügung stellen und ein Teil davon fließt auch in den Städte- und Convention-Bereich."

65 Prozent weniger Nächtigungen 

Auch Lisa Weddig, Geschäftsführerin der Österreich-Werbung, verwies auf die verhältnismäßig langsamere Erholung des Städtetourismus und erklärt diese mit der "anhaltend schwierigen Situation auf den Fernmärkten". Im Vorjahr verzeichneten Österreichs Landeshauptstädte laut Weddig um 65 Prozent weniger Nächtigungen als im Vorkrisenjahr 2019 – der Nächtigungsrückgang fiel österreichweit mit 48 Prozent deutlich weniger stark aus.

Mit einer eigenen Kampagne auf den zehn wichtigsten Nahmärkten unterstütze die ÖW bereits jetzt aktiv die Erholung des Städtetourismus, betont die ÖW-Geschäftsführerin. Das in Aussicht gestellte Sonderbudget würde da nochmals zusätzlich helfen.

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Zahlen, Daten, Fakten vom Tourismusministerium zum heimischen Städtetourismus:

  • In der österreichischen Tagungswirtschaft (Kongresse, Firmentagungen, Seminare, Tagungsgeschäft, aber auch Firmenevents) werden rund 10 Prozent der touristischen Wertschöpfung generiert.
  • Während die bundesweiten Nächtigungen wieder mehr als 76 Prozent des Niveaus von 2019 erreicht haben, sind es z. B. in Wien lediglich 43 Prozent.
  • 2021 lagen die Städte immer noch bei einem Nächtigungsminus von 65 Prozent gegenüber 2019.
  • Der internationale Reiseverkehr ist für den Städtetourismus entscheidend. Neben den europäischen Nahmärkten und Großbritannien sind vor allem Fernmärkte wie die USA, Russland und China bedeutsam.
  • Die Auswirkungen der Pandemie haben den Städtetourismus und vor allem den Messe- und Kongress-Bereich verändert (Fokus auf Nahmärkte, Hybride-Veranstaltungsangebot etc.)
  • Wien zählt zu den beliebtesten Kongressstädten der Welt (2019 z. B. 420 Kongressen, 358.906 Teilnehmerinnen und Teilnehmern und 1,2 Millionen Übernachtungen).

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