KV-Angebot abgelehnt
Verwirrung über weitere Verhandlungen bei der AUA
Nachdem das Bordpersonal der Austrian Airlines (AUA) bei einer Mitgliederbefragung der Gewerkschaft vida gegen das neue Kollektivvertragsangebot der Fluglinie stimmte, herrscht Unklarheit darüber, ob die Gespräche aktuell fortgeführt werden.
ÖSTERREICH. Das aktuellste KV-Angebot der AUA wurde bei der Befragung am Montag mit aller Deutlichkeit von den Mitgliedern der vida, was rund 60 Prozent des Bordpersonals bei der Fluglinie entspricht, abgelehnt: Bei einer Wahlbeteiligung von 88 Prozent sprachen sich 90 Prozent der Befragten gegen das AUA-Angebot aus. Nur jeder Zehnte scheint mit den vorgeschlagenen Konditionen zufrieden zu sein.
Verwirrung um weitere Verhandlungen
Vonseiten der Gewerkschaft hieß es noch am Dienstag, dass die Mitglieder das Angebot des Managements zwar abgelehnt haben, man sich aber dennoch laufend im Austausch mit dem Arbeitgeber befinde. Dies bestätigte die vida nochmals gegenüber der APA.
Die AUA erklärte wiederum, dass es aktuell keine weiteren Verhandlungen geben würde. Man sei aber immer gesprächsbereit, wobei das Letztangebot der Fluglinie stehe. Ansonsten gaben sich beide Seiten, wie zuletzt, recht schweigsam.
AUA macht sich Gedanken über Zukunftsfähigkeit
Während die Gewerkschaft eine Angleichung der AUA-Gehälter an jene der deutschen Muttergesellschaft Lufthansa fordert, was eine Erhöhung um bis zu 40 Prozent entsprechen würde, bot die Fluglinie dem Bordpersonal zuletzt ein Gesamtangebot von 18 Prozent mehr Gehalt. Ein ursprünglich als variabel angedachter Teil von vier Prozent sollte garantiert werden. Die Laufzeit des neuen Kollektivvertrags wollte die AUA dabei strecken: So wurde rückwirkend ab 1. März 2024 ein Gehaltsplus von acht Prozent geboten, während ab Jänner 2025 und Jänner 2026 jeweils weitere fünf Prozent hinzukommen sollten.
Nach dem Bekanntwerden des Ergebnisses der vida-Mitgliederbefragung kündigte die AUA an, dass man mit weiteren Kampfmaßnahmen der Belegschaft rechne. Das Management richtete der Gewerkschaft zudem aus, dass man sich nun "intensive Gedanken über die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens machen" werde. Was genau dies bedeuten könnte, hatte die AUA-Chefin Annette Mann bereits vor Wochen angekündigt: "Je höher der Abschluss, desto mehr unprofitable Strecken". Letztlich könnte es sogar so weit kommen, dass der Lufthansa-Konzern das Hub Wien mit günstigeren Airlines befliegen werde müssen.
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