Nun steigen auch die Sparzinsen
Was Sparer jetzt beachten sollten

Nachdem die Sparzinsen länger nicht auf die Zinsschritte der Zentralbank reagiert haben, steigen sie nun allmählich an. | Foto: Pixabay/Markus Steidle
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  • Nachdem die Sparzinsen länger nicht auf die Zinsschritte der Zentralbank reagiert haben, steigen sie nun allmählich an.
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Nach Monaten des Wartens ziehen die Sparzinsen den Kreditzinsen nach und steigen ebenfalls an. Damit reagiert nun auch die Einlagen-Seite nach langer Verzögerung allmählich auf die vielen Zinsschritte, die die Europäische Zentralbank (EZB) in den vergangenen Monaten gesetzt hat. Wie viel Zinsen es aktuell für Tages- oder Festgeld gibt und was es zu beachten gibt, erfährst du hier.

ÖSTERREICH/EU. Im Kampf gegen die hohe Inflation erhöhte die EZB den Leitzins bereits neun Mal – das erste Mal im Juli 2022 – auf nunmehr 4,25 Prozent. Bei den Kreditzinsen der Geschäftsbanken ging es seither rasch und steil nach oben, auf Seite der Spareinlagen sind die Zinsschritte der EZB hingegen längere Zeit nur wenig bis gar nicht angekommen.

Doch jetzt steigen die Sparzinsen langsam an. "Tatsächlich bewegt sich etwas bei den Sparzinsen", sagte Gabriele Skubic, Konsumentenschutz-Expertin bei der Arbeiterkammer (AK), am Donnerstag im "Ö1-Morgenjournal" – wenn auch mit etwas Verspätung und in keinem sehr hohen Ausmaß, so die Skubic ergänzend. 

Tagesgeld: Angebote genau prüfen

Derzeit bekomme man für Tagesgeld in Österreich bis zu 2,8 Prozent fix, erklärte Martin Sponer vom Vergleichsportal "durchblicker.at" gegenüber "Ö1". Das sei allerdings auf sechs Monate limitiert und "fällt dann auf 2,1 Prozent variabel ab", so Sponer.

Auch Skubic rät bei Angeboten von fast 3 Prozent für täglich fälliges Geld zur Vorsicht. Hier müsse man etwaige Angebote sehr genau prüfen – etwa ob es sich hier um eine Neukunden-Aktion handle, Fristen beachtet werden müssen oder ein Mindestbetrag notwendig ist, meinte die Konsumentenschützerin. 

Festgeld: längere Bindung nicht automatisch besser

Generell etwas höhere Zinsen gibt es, wenn man sein Erspartes länger bindet, also auf einem sogenannten Festgeldkonto anlegt. Auffällig sei hier, dass die Angebote für eine mehrjährige Bindung, etwa drei Jahre oder fünf Jahre, sich kaum von jenen mit einer einjährigen Bindung unterscheiden, so Skubic.

Das bestätigt auch Sponer. Bei einem Jahr Festgeld in Österreich könne man derzeit in etwa 3,3 Prozent fix bekommen. Im EU-Raum sei es etwas höher, "da sind es bis zu 4,5 Prozent", so der Branchenkenner. Dass es in anderen EU-Ländern teilweise höhere Zinsen gibt als in Österreich, liegt laut Sponer an der Größe der Märkte. Dadurch sei dort die Konkurrenzsituation größer, weshalb die Banken entsprechend reagieren müssten. 

KESt und Einlagensicherung 

Wer sein Erspartes im EU-Ausland anlegen möchte, muss allerdings die Kapitalertragsteuer (KESt) selbstständig abführen. "Das macht man einmal im Jahr über die Arbeitnehmerveranlagung", erklärte Sponer. Legt man sein Geld hingegen in Österreich an, wird die KESt automatisch von den Banken eingehoben. 

Keinen Unterschied gibt es bei der Einlagensicherung. Sowohl in Österreich als auch in anderen EU-Ländern gilt, dass Sparguthaben bis 100.000 gesichert sind.

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