Noch dieses Jahr
WIFO und IHS rechnen mit kräftigem Wirtschaftsaufschwung
Die wirtschaftlichen Aussichten haben sich weltweit deutlich verbessert – das hat auch Folgen für Österreich. WIFO und IHS rechnen damit, dass es noch heuer zu einer Wirtschaftserholung kommen wird.
ÖSTERREICH. Nach der Corona-Krise erholt sich Österreichs Wirtschaft heuer und nächstes Jahr: Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) erwartet aktuell für 2021 und 2022 ein BIP-Wachstum von 4 bis 5 Prozent. Das Institut für Höhere Studien (IHS) erwartet ein Wachstum um dreieinhalb und viereinhalb Prozent. Das Vorkrisenniveau soll schon im Laufe des Sommers 2021 erreicht werden.
Tourismus treibt 2022 Wachstum wieder an
Vorlaufindikatoren würden auf den Beginn einer Hochkonjunkturphase deuten, hieß es am Donnerstag vom Wifo. 2022 wird vor allem der Tourismus überproportional zum heimischen Wirtschaftswachstum beitragen. "Die schwungvolle Industriekonjunktur prägt insbesondere im laufenden Jahr die gesamtwirtschaftliche Expansion. 2022 werden hingegen die marktbezogenen Dienstleistungen überproportional zum Wachstum beitragen, vor allem aufgrund der Erholung im Tourismus", erklärt der Autor der aktuellen WIFO-Prognose Christian Glocker.
Arbeitslosenquote bleibt über Vorkrisenniveau
Die Arbeitslosenrate dürfte auch Ende 2022 noch höher sein als vor der Pandemie. Die Arbeitslosenquote werde mit der Konjunkturerholung heuer auf 8,4 Prozent sinken und auf 7,9 Prozent im nächsten Jahr, aber weiter über Vorkrisenniveau liegen. Voriges Jahr betrug die Arbeitslosenrate nach nationaler Definition im Jahresschnitt 9,9 Prozent.
Konjunkturaufschwung treibt Preise an
Wifo und IHS gehen auch 2022 von einem Preisauftrieb von 2,1 Prozent aus – nicht zuletzt wegen der überdurchschnittlichen Kapazitätsauslastung der Gesamtwirtschaft, die die inländische Preisdynamik antreibe. Der Konjunkturaufschwung dürfte also deutlich auf die Preise auswirken. Die Inflationsrate wird laut Harmonisiertem Verbraucherpreisindex (HVPI) 2021 auf 2,3 Prozent anziehen (2020: 1,4 Prozent). Ausschlaggebend dafür sei neben der kräftigen Konsumnachfrage die Weitergabe der hohen Preise für Rohstoffe und Intermediärgüter.
Staatsfinanzen verbessern sich
Kommendes Jahr werden laut Wifo aber Konjunktureffekte und das Auslaufen zahlreicher Stützungsmaßnahmen zu einer deutlichen Verbesserung der Staatsfinanzen beitragen, das Defizit sieht das Wifo bei 2,3 Prozent des BIP, das IHS bei 3,7 Prozent.
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