AUGUST SCHMÖLZER – einer der „ÖSTERREICHER DES JAHRES“

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Bei der feierlichen Austria'12-Gala wurden am Nationalfeiertag in fünf Kategorien -Creative Industries, Forschung, Humanitäres Engagement, Kulturmanagement und Wirtschaft - in den Dekorationswerkstätten von Art for Art die „Österreicher des Jahres“ ausgezeichnet. Hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kunst und Kultur applaudierten den Preisträgern.
Die Sieger in der Kategorie „Humanitäres Engagement“
Christian und Clemens Fiel, Gründer des Feldkircher Fußballvereins FC Tosters 99, der unter anderem junge Asylwerber betreut, Behindertentherapeutin Iris Spitzenstätter und Schauspieler August Schmölzer.
Und so wird August Schmölzer u. a. von der Tageszeitung "Die Presse" vorgestellt:
August Schmölzer ist vieles. Der harte Kerl, den man aus Film und TV kennt. Aber auch Autor und Ansprechpartner für Menschen, die in und nahe seiner steirischen Heimatgemeinde St. Stefan ob Stainz in Not geraten sind. Nur eines will er nicht sein: ein Schauspieler, der sich, weil sich das in Schauspielkreisen eben so gehört, nebenbei ein bisschen sozial engagiert.“ „Charity“, sagt Schmölzer, sei ihm zutiefst zuwider. Angesichts der Abscheu, mit der er von der Seitenblicke-Society spricht, von jenen, die teuer feiern und speisen, damit am Ende ein paar Euro für soziale Projekte abfallen, glaubt man ihm. Schmölzer betreibt keine „Charity“, er ist seit Jahren in seiner Heimat sehr engagiert. Mit seinem Verein „Gustl 58 – Initiative für Herzensbildung“ kümmert er sich seit sechs Jahren mithilfe seiner zwei ehrenamtlichen Mitstreiter Elisabeth Herunter und Walter Krainz um Menschen aus der Steiermark, die in Not geraten sind. „Gustl 58“ – benannt nach seinem Geburtsjahr – vergibt etwa Gutscheine für Lebensmittel oder Apotheken, vermittelt Therapieplätze oder betreut Menschen nach Schicksalsschlägen – sei es durch Gespräche oder finanzielle Hilfe. „Das Soziale ist eine Selbstverständlichkeit“, sagt Schmölzer, der, wie er betont, um sein Engagement deshalb auch keinen Wirbel will. Finanziert werden die Aktivitäten durch Benefizveranstaltungen und Spenden. Diese gingen zu 100 Prozent in die Projekte. 2011 sind laut Tätigkeitsbericht des Vereins (bis Ende November) knapp 60.000 Euro für Heizkostenzuschüsse, für den behindertengerechten Umbau von Autos, für Mietzuschüsse oder für psychologische Betreuung aufgewendet worden.
Der Impetus für sein Engagement, so Schmölzer, sei Wut gewesen. Wut über „ausgefressene Menschen, die von Charity reden“. „Der Zugang zu den Menschen muss ein anderer sein. Was zählt, ist das Du, der persönliche Zugang zu jedem Einzelnen. Die Frage: Was brauchst du?“, sagt Schmölzer und spricht von Brüderlichkeit, von Seelsorge. Und ihm falle dieser Zugang zu den Menschen aus seiner Region leicht. „Ich bin ein Bauernbub, ich weiß um die Sorgen und Nöte der einfachen Leute“, sagt Schmölzer, der nach einer Kochlehre bei der Schauspielerei gelandet ist und seinen internationalen Durchbruch 1994 mit einer Rolle in Steven Spielbergs „Schindlers Liste“ gefeiert hat. Zuletzt war Schmölzer in Elisabeth Scharangs Drama „Vielleicht in einem anderen Leben“ im Kino zu sehen.

Herzensbildung, der Namenszusatz seines Vereins, „das ist ein altmodischer Begriff, den jeder für sich interpretieren kann. Für mich ist es alles zusammen. Es geht darum, sich im anderen wiederzuerkennen und danach zu handeln“, sagt der 54-Jährige. Ein besonderes Anliegen sind ihm Jugendliche. Neben dem Engagement für Bedürftige bietet der Verein „Zusatzbildung“, organisiert etwa Exkursionen für Jugendliche nach Mauthausen oder organisiert Lesequiz an Schulen. „Es geht darum, präventiv Spannungen in der Gesellschaft zu begegnen“, sagt Schmölzer. „Das einfache Volk ist manipulierbar“, dem wolle er entgegenwirken. Am wichtigsten sei es ihm, Kindern Mut zu machen und zur Eigenständigkeit zu ermutigen.
„Ich habe Angst vor einer Gesellschaft, die für alles zu haben ist, weil die Menschen sich nicht trauen, ihren Platz einzufordern.“ Er ermutigt auch über Provokation, etwa in der Sendung „Gedanken zur Zeit“ auf Radio Steiermark, in der er „Antworten auf ungestellte Fragen“ gibt. Seine „Gedanken zur Zeit“ sind auch in Buchform erschienen.
„Ich sehe es als meine Aufgabe, aufzurühren. Das Ermutigen und Anfeuern ist wichtiger als die soziale Abfederung – dafür gibt es in Österreich ohnehin ein ganz gutes System“, sagt Schmölzer. Auch aus Egoismus. „Ich sehe mich als aufgeklärten Egoisten“ – als solcher grenze er sich von Altruisten, von jenen, die sagen, nur aus reiner Liebe zum Nächsten zu handeln, ab. „Soziales Engagement ist auch eine Versicherung für die Gesellschaft – und damit auch für mich.“
„Gustl 58 – Initiative für Herzensbildung“ hat sich zur Aufgabe gemacht, Menschen aus seiner Heimat, die in Not geraten sind, zu helfen. Schmölzer engagiert sich auch für die „Zusatzbildung“ Jugendlicher – auch als Prävention gegen bedenkliche gesellschaftliche Strömungen.
Vorankündigung:
Am 8. Dezember findet mit dem 7. Sizilianischen Advent wieder der traditionelle Jahresabschluss von "Gustl 58 – Initiative zur Herzensbildung" im Refektorium des Schlosses Stainz, 17 Uhr, statt. Im Rahmen dessen wird auch der "Gustl 58 Preis 2012" verliehen. Für den musikalischen Rahmen sorgen musikalische Top Künstler aus Österreich.
Im Anhang einige Bilder aus dem Wirken und Auftreten von August Schmölzer in der letzten Zeit

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