Die Jeschelnig- Oma feierte ihren "91er"

Die Jeschelnig-Oma Josefa , als lediges Kind geboren am 17. 11. 1924, mit dem Mädchennamen Techt , in Pertlstein bei Fehring konnte ihr 91. Lebensjahr in voller Frische feiern.
Mit 6 Jahren musste sie gemeinsam mit ihrer Mutter die Heimat verlassen und fand reisend über mehrere Stationen in Grubberg im Pressstöckl ,,Haberschreck" ein neues Zuhause. Das Leben war beschwerlich: Ihre Mutter war Tagelöhnerin bei den Bauern und es fehlte an vielen Dingen. Schon als Kind musste sie ihr bei der schweren Arbeit helfen. Jeden Sonntag wurde aber auch gemeinsam mit der Mutter die Heilige Messe besucht. Der Plankenweg nach Grubberg und die beschwerlichen Wintermonate blieben ihr dabei in Erinnerung. Ihre Lehre als Schneiderin absol- vierte sie bei Frau Grobelnik in Bach. Als die Lehrherrin erkrankte übernahm sie deren Pflege. Als Dank erhielt sie das Haus vererbt. Die Kriegszeit und die Besetzung durch die Russen hat sie in schlechter Erinnerung.
So erzählte sie von den Luftkämpfen der Flieger über das Gebiet Kirchberg, wo ihr ein Schrapnell beinahe das Leben gekostet hätte. Oder aber als Zeitzeugin von einem hohen russischen Offizier , der ihr die Uniformjacken zum Annähen der Knöpfe für die Parade in Stainz vorbeibrachte, sich in sie verliebte und an Ort und Stelle ihr einen Heiratsantrag gemacht hat. Frau Jeschelnig musste dem Werber allerdings vorlügen, bereits verlobt zu sein.
1947 heiratete sie schließlich ihren Peter, der bereits 1995 verstorben ist . 1947 wurde Sohn Peter – Autohaus Jeschelnig- und 1954 Sohn Helmut geboren. Und voller Stolz wurde 1964 ein neues Wohnhaus an der Straße nach St. Stefan bezogen. Den guten Kontakt zu ihren Nachbarn und Freunden hat sie nach wie vor aufrecht gehalten, aber das Glücksspiel lässt sie nicht los. Woche für Woche wird in der Trafik Gruber dieser Lust gefrönt, wobei sich die Gewinne allerdings in Grenzen halten.
“Nach einer beschwerlichen Jugendzeit bin ich dem Herrgott einfach dankbar, dass es mir jetzt im Kreise meiner Familie so gut geht”. Vier Enkelkinder und ebenso vier Urenkerln stehen zu ihrer Oma/Uroma.
Die Familienfeier fand “auf dem Berg” bei der Hahnhofhütte in einem äußerst gemütlichem Umfeld und bestem Service statt. Der ÖKB St. Stefan gratulierte bereits zuvor mit Obmann Rupert Stipper &Delegation .
Dem Bgm Stephan Oswald der sich als Gratulant namens der Gemeinde St. Stefan einstellte, wurde von ihr sogleich aufgetragen- nachdem er ja auch HBI der FF St. Stefan ist- bei ihrem Ableben keinen Kranz niederzulegen, sondern dieses Geld für andere FF-Zwecke zu verwenden. Pfarrer Dechant KonsRat Friedrich Trstenjak schloss sich den Glückwünschen ebenso an, wie es auch PGR-Vorsitzender Reboll tat.